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Malstunde. Für so ein Buszeichen benötigt man Männer mit starker Rückenmuskulatur, viel Farbe und noch mehr Hütchen. 

© Imago

Öffentlicher Nahverkehr in Berlin: Die BVG-Busse sollen schneller werden

Die BVG erhöht auf vielen Linien das Tempo. Ampelschaltungen sollen verbessert werden. Und sie will schnell mehr als 16 Kilometer Sonderspuren markieren.

Die BVG drückt aufs Tempo. Erste Projekte, die Busse und Straßenbahnen schneller machen sollen, werden jetzt umgesetzt. Dazu gehören weitere Busspuren sowie Vorrangschaltungen an Ampeln für den Nahverkehr sowie der Umbau von Haltestellen. 35 Maßnahmen mit der höchsten Priorität sollen in diesem und im nächsten Jahr kommen, schreibt die Mitarbeiterzeitung „Profil“ des Unternehmens.

Vorrang für Busse an Ampelanlagen gibt es schon lange: In der Vergangenheit wurde zwar oftmals die Steuerung geändert; anschließend aber fast genauso oft wieder außer Betrieb genommen. Für dieses Jahr hat man sich zunächst die beiden Spandauer Buslinien 136 (Gatower Straße/Heerstraße–S-Bahnhof Hennigsdorf) sowie 236 (Gatower Straße/Heerstraße–U-Bahnhof Haselhorst) vorgeknöpft. Durch ein Neuprogrammieren der Ampelschaltungen sollen die Busse schneller – und pünktlicher – werden.

Längere Busspuren für die Linie M27

Anfang des kommenden Jahres folgt dann die Linie M 27 (Bahnhof Pankow– Bahnhof Jungfernheide), auf der die Busse 26 Ampelanlagen passieren. Die Busspuren sollen von 1,4 Kilometern auf 2,5 Kilometer erweitert werden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit soll sich dann von jetzt 14,7 km/h auf 16 km/h erhöhen. Pro Fahrt brauchen die Busse acht Minuten weniger.

Auch die Linien M 48 (Busseallee–Alexanderplatz) und M 85 Lichterfelde Süd–Hauptbahnhof) sind bei der Ampelbeschleunigung ganz vorn mit dabei.

Bei der Straßenbahn stehen die Linien M 4 (Hackescher Markt–Falkenberg/Zingster Straße) sowie M 6 (Hackescher Markt–Riesaer Straße) auf der Vorrangliste.  Dort haben die Bahnen auch jetzt schon Vorfahrt an den meisten Ampeln, die Programme stammten jedoch noch aus Zeiten mit weniger Verkehr, heißt es in „Profil“. Die Steuerungen sollen jetzt dem aktuellen Stand angepasst werden.

157 Maßnahmen für die Vorrangschaltung sind geplant

Ergänzt werden sollen die Vorrangschaltungen durch weitere Busspuren. 157 Maßnahmen sind hier vorgesehen – das Netz soll sich von jetzt 101,9 Kilometern verdoppeln. Höchste Priorität haben Busspuren auf einer Länge von 16,3 Kilometern. Die Anträge der BVG, die sich unter anderem Spuren auf dem Britzer Damm, der Kantstraße, der Rheinstraße, der Schnellerstraße, der Torstraße und der Urbanstraße wünscht, werden derzeit gepüft.

Weil Busse und Straßenbahnen zu häufig im Stau stecken, hat die BVG im vergangenen Sommer zusammen mit der Senatsverkehrsverwaltung und der Verkehrslenkung Berlin (VLB) die „Task Force Beschleunigung“ geschaffen. Vordringlich hatte sich die Runde zunächst um die Linie TXL (Flughafen Tegel–Alexanderplatz) gekümmert, die extrem verspätungsanfällig war. Zeitweise ließ die BVG zwischen Hauptbahnhof und Alexanderplatz keine Busse dieser Linie mehr fahren, weil sie vor allem durch Baustellen ausgebremst worden waren.

Der TXL ist pünktlicher geworden

Kurze neue Busspuren brachten hier bereits einen Erfolg. Die Sonderstreifen waren im September mit einer Länge von 270 Metern auf der Beusselstraße vor der Siemensstraße und von 300 Metern auf der Invalidenstraße vor der Clara-Jeschke-Straße aufgemalt worden. Seither ist nach Angaben der Verkehrsverwaltung die Pünktlichkeitsquote von 79,6 Prozent auf 85,7 Prozent gestiegen.

Ein einfacher Schritt wäre nach Angaben der BVG auch eine nur rund 200 Meter kurze Busspur für die Linie M 32 (Rathaus Spandau–Dallgow/Staaken). Hier stehen die Busse auf dem Brunsbütteler Damm vor der Klosterstraße vor allem morgens im Berufsverkehr bis zu vier Minuten im Stau; Anschlüsse am Rathaus Spandau werden so oft verpasst. Würde man die rechte der drei Fahrspuren den Bussen überlassen, wären diese nach rund einer Minute an der Ampel. Das Markieren wäre – zumindest nach Ansicht der BVG – einfach, denn bis auf rund 250 Meter vor der Ampel rollt der Verkehr stadteinwärts ohnehin nur zweispurig. Für die anderen Verkehrsteilnehmer dieser zentralen Ecke würde es dann jedoch noch enger. Busspuren funktionieren aber nur, wenn sie nicht zugeparkt werden – wie es etwa regelmäßig in großer Zahl auf der Hauptstraße in Schöneberg erfolgt. Kontrollen sind bisher selten.

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