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Die Haltestelle in Richtung Alexanderplatz befindet sich am östlichen Ausgang der Station Strausberger Platz an der Lebuser Straße.

© Muhamad Abdi

Neues Stellwerk: U5-Ersatzverkehr mit Umweg zum Alexanderplatz

Die BVG empfiehlt, den Bereich weiträumig zu umfahren. Für die nächsten drei Monate gibt es auf der U-Bahnlinie 5 Pendel- und Ersatzverkehr. Anwohner müssen etwas mehr Zeit einplanen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) können ihre großen Gelenkbusse auf der Karl-Marx-Allee nur schwer wenden. Also dort, wo früher ganze Militärparaden aufmarschiert sind und die auch heute zu den breitesten Straßen Berlins zählt. Der Anfang der Woche eingerichtete Schienenersatzverkehr (SEV) für die unterbrochene U 5 zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz fährt einen Umweg über die Landsberger Allee und die Karl-Liebknecht-Straße. Am Alexanderplatz angekommen fahren die Ersatzbusse dann schnurgerade über ebendiese Karl-Marx-Allee zurück zum Strausberger Platz. Ein sogenannter „Ringverkehr“. Wenden nicht notwendig.

Anwohner sind wenig erfreut, denn aus einer nicht mal fünfminütigen U-Bahnfahrt wurde eine kleine Odyssee rund um mehrere Blocks, vorbei an der Büschingstraße, wo die U 5 zuvor überhaupt nicht gehalten hat. Und da der Abschnitt auf der Karl-Liebknecht-Straße besonders im morgendlichen Berufsverkehr stark befahren und ohnehin voll mit Ampeln ist, kann die Reise vom Strausberger Platz zum Alexanderplatz durchaus 20 Minuten plus x dauern. 13 Minuten soll es laut Google Maps mit dem SEV-Bus eigentlich dauern – der Fußweg direkt vom Strausberger Platz zum Alex soll 16 Minuten betragen. Anwohner, die gut zu Fuß sind, laufen daher lieber die 1,2 Kilometer durch die Kälte.

Einst Aufmarschfläche für Massendemonstrationen

Warum also kann der Bus nicht einfach wenden und die Strecke entlang der Allee fahren? Dann würde er auch die Station Schillingstraße mitnehmen können, an der die U5 sonst immer hält. Dort hält der SEV auf dem Weg zum Alex nun überhaupt nicht mehr. Anwohner an der Schillingstraße werden wohl ohnehin zu Fuß zum Alex laufen. Die BVG sagt, der Bus finde keine Wendefläche auf der Karl-Marx-Allee/ Ecke Lebuser Straße. Es sei eine Entscheidung der Verkehrslenkung gewesen. Man habe am Mittwoch dort auch noch einmal nachgefragt. Die großen Gelenkbusse würden beim Wendemanöver zu weit ausscheren. Ebenso am Alex, wo der Bus dann auch wenden müsste. Man müsse aber die großen Busse für den SEV nutzen, schließlich seien sehr viele Menschen von dem SEV betroffen. Der Straßenverkehr hingegen sei weniger ein Problem.

Früher, als die Straße noch Stalinallee hieß, diente sie mit einer Breite von 125 Metern als Aufmarschfläche für Massendemonstrationen und Militärparaden. Grund für den SEV ist eine Großbaustelle am Alexanderplatz. Dort wird ein neues Stellwerk errichtet und der Anschluss an die U 5 zum Brandenburger Tor vorbereitet. Durch das Stellwerk kann in Zukunft flexibler auf Störungen reagiert werden. Ebenfalls bis zum 8. April fährt die U 5 zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor sowie zwischen Frankfurter Tor und Frankfurter Allee jeweils im Pendelverkehr im Zehn-Minuten-Takt. Für Fahrgäste aus und in Richtung Hönow hat die BVG eine Empfehlung: „Wenn möglich, den Bereich weiträumig umfahren.“

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