zum Hauptinhalt
Das Kindercafé in Lichtenberg hat seit dem 2. März geöffnet und freut sich über große und kleine Besucher.

© Kay Nietfeld/dpa

Neue Kita-Rahmenvereinbarung in Berlin: Mehr Geld für Berliner Kitas

Das Land hat den Einrichtungen zusätzlich 610 Millionen zugesagt. Außerdem sollen Kitas belohnt werden, wenn sie alle freien Plätze belegen.

Berlins 2600 Kitas erhalten wegen gestiegener Personal- und Sachkosten in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld: Insgesamt sollen bis 2021 rund 610 Millionen Euro zusätzlich fließen. Außerdem legt das Land für 2018 und 2019 wegen des Kitaplatzmangels ein „Platzgewinnungsprogramm“ auf.

Dies bedeutet, dass Kitas 250 Euro pro Platz und Monat zusätzlich bekommen, wenn sie in der ersten Jahreshälfte Plätze, die vorhanden sind, auch tatsächlich neu belegen. Dies teilten Bildungs- und Finanzverwaltung mit. Auf die genannten Punkte hat sich das Land mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege und dem Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden in der neuen Kita-Rahmenvereinbarung geeinigt. Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) sprach von einem „starken Signal, dass wir alle beim Kita-Ausbau an einem Strang ziehen“.

GEW spricht von "Trippelschritten"

Die finanzielle Unterstützung sei „ein besonderer Anreiz für die Träger, sich auch weiterhin am notwendigen Ausbau der Kitaplätze und der Rekrutierung von Fachkräften zu beteiligen“, betonte Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD). Insgesamt wird sich der Eigenanteil, den die Träger – etwa mittels Elternmithilfe – selbst erarbeiten müssen, von sieben auf fünf Prozent verringern.

Mit dem erhöhten Sachkostenzuschuss soll auch der Steigerung bei den Mieten und Gebäudekosten Rechnung getragen werden, die vor allem kleine Kitas zunehmend in Bedrängnis bringen. Die GEW sprach trotz des Millionenbetrages nur von „Trippelschritten“, da das Maß der Unterfinanzierung viel höher sei als die jetzt ausgehandelte Erhöhung der Mittel. GEW-Chefin Doreen Siebernik bezifferte die Unterfinanzierung auf 30 Prozent, während der Sachkostenzuschuss nur um zehn Prozent steigen würde. Es bleibe eine „erhebliche Finanzierunglücke“.

Zudem bleibe unklar, wie der 250-Euro-Bonus ausgestaltet werde: „Kitas anzuregen, immer mehr Kinder aufzunehmen, kann eine Überbelegung provozieren. Wer prüft und sichert die nötige Personalausstattung mit Fachkräften und stellt sicher, dass die Kinder genügend Platz für ihre Bedürfnisse haben?“, fragte Siebernik. Für das Platzgewinnungsprogramm gibt es 2018 und 2019 jeweils bis zu 7,5 Millionen Euro.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false