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Bürgermeister Michael Müller (r.), ein Panda (m.), Zoodirektor Andreas Knierim (l.).

© AFP/Tobias Schwarz

Update

Pandas für Berliner Zoo: Die Bären-Lieferung ist endlich angekommen

Lange wurden sie erwartet. Nach zwölf Stunden Flug sind Meng Meng und Jiao Qing in Berlin-Schönefeld gelandet. Sie wurden wie Staatsgäste empfangen - aber niemand durfte jubeln.

Von Fatina Keilani

Die ersten Flugpassagiere, die am noch nicht eröffneten neuen Flughafen BER landeten, sind Bären. Die lang ersehnten beiden Pandabären. Sie werden empfangen wie Staatsgäste, vom Regierenden Bürgermeister, dem chinesischen Botschafter sowie von einem Großaufgebot von Botschaftsmitarbeitern und einem riesigen Medientross. Freilich bloß im Frachtterminal, einer schlichten Betonhalle, die mit ein paar Grünpflanzen aufgehübscht wurde. Der Berliner Zoo hielt die Reise der Bären in einem Video fest:

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Gegen 14.48 Uhr landet endlich der Frachter, der das Weibchen Meng Meng („Träumchen“) und das Männchen Jiao Qing („Schätzchen“) nach Berlin bringt: Großer Bahnhof empfängt sie. Die Einweiser des Flugzeugs haben sogar Bambusstäbe an ihren Kellen.

Eine Dusche zur Begrüßung: Die Pandabären sind gelandet.
Eine Dusche zur Begrüßung: Die Pandabären sind gelandet.

© Tobias Schwarz/AFP

8500 Kilometer haben die Tiere hinter sich, zwölf Stunden Flug. Die Piloten hängen noch Fahnen aus dem Fenster, die deutsche und die chinesische, dann bekommt das Flugzeug von der Flughafen-Feuerwehr eine Dusche – so wie auch immer wieder die Fußball-Nationalmannschaft empfangen wurde.

"Irgendwie gehören die Pandas zu Berlin"

Die Lufthansa hat ihren Flug von Chengdu, der sonst nicht direkt nach Berlin führt, zu einem Nonstop-Flug gemacht. Es sind Pfleger und Wissenschaftler eingebunden. Auf die Frage, ob er aufgeregt sei, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller, er freue sich einfach. „Seit dem Tod von Bao Bao fehlte ja was, irgendwie gehören die Pandas zu Berlin.“ Die Leihgabe sei auch Ausdruck der guten Beziehungen zu China. 

Es wird dann aber nach 16 Uhr, bis die neuen Stars des Zoos endlich in die Halle des Luftfrachtzentrums am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg geschoben werden. Zunächst wollte der Tierarzt die Tiere anschauen, dann das Veterinäramt, später war der Zoll am Zuge. Schon die Ankunft hatte sich um eine Dreiviertelstunde verzögert. Aber Verspätungen sind am BER ja nichts Neues.

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Um 16.11 Uhr rollen die Anhänger mit den beiden Käfigen nahezu geräuschlos in die Halle. Alle Anwesenden werden vorher aufgefordert, auf ihren Plätzen zu bleiben und vor allem nicht in Jubel auszubrechen. Dann werden die seitlichen Wände der Käfige entfernt, und es erscheinen die beiden recht munteren Bären hinter Glas. Zu hören ist nun vor allem das Klacken zahlloser Kameras.

Pandas sind in China ein Zeichen der Freundschaft

Als der chinesische Botschafter Shi Mengde das Namensschild an den Käfig von Jiao Qing klebt, erntet er ein kurzes Brüllen des Bären. Der Mann erschrickt kurz, schreitet dann aber unerschrocken zum Rednerpult. „Wir freuen uns sehr, dass die beiden Pandabären sicher in Berlin angekommen sind“, sagte er . „Das ist ein wichtiger Tag für die Berlinerinnen und Berliner und auch für die deutsch-chinesischen Beziehungen. Pandabären sind in China heilig und ein Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit.“

Sie durften nur Bambus knabbern

Meng Meng und Jiao Qing lassen immer wieder ein ordentliches Brüllen von sich hören und machen einen leicht unruhigen Eindruck. Vielleicht sind sie auch nur ein wenig hungrig. Während des Fluges haben sie schließlich nicht viel zu essen bekommen, lediglich ein wenig Bambus haben sie knabbern dürfen. Wasser allerdings gab es reichlich für sie. Man wollte, dass die Tiere mit sauberem Fell ankommen und vermeiden, dass sie während des Fluges in ihren eigenen Ausscheidungen liegen.

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Der öffentliche Auftritt dauerte noch nicht einmal eine Viertelstunde. Um genau 16.24 Uhr wurden die Neuankömmlinge wieder aus der Halle geschoben. Jetzt sollen die Tiere erst einmal Zeit haben, sich an die ungewohnte Umgebung zu gewöhnen – und an einander. Denn Meng Meng und Jiao Qing kennen sich bislang nicht. Deswegen leben sie zunächst noch getrennt, jeder mit eigenem Futternapf und Schlafplatz.

Das KaDeWe hat sich offenkundig auf souvenirbedürftige Zoobesucher vorbereitet.
Das KaDeWe hat sich offenkundig auf souvenirbedürftige Zoobesucher vorbereitet.

© Olaf Wagner

Was die nächsten Tage im Zoo betreffe, so werde man die eigene Neugier zunächst dämpfen, sagte auch Zoochef Andreas Knieriem. Zugang zu den Pandas hätten vor allem die Bärenpfleger und die chinesischen Pfleger; man werde versuchen, die Tiere erst einmal in Ruhe zu lassen. Ein paar „Pralinen aus der Heimat“ gebe es auch, 1000 Kilo Bambus seien mitgeflogen. Berlin hat für zehn Millionen Euro ein prachtvolles Gehege für das Bärenpaar errichtet.

Und nun nochmal für alle zukünftigen Panda-Fans: Meng Meng, also Träumchen, spricht sich Möng Möng; sie wurde 2013 geboren und wiegt 77 Kilo. Jiao Qing, also Jiao Tsching, ist älter und bedeutend schwerer, er wurde 2010 geboren und wiegt 108 Kilo.

Angekommen. Hinter den Gitterstäben ist einer der beiden Pandas zu sehen.
Angekommen. Hinter den Gitterstäben ist einer der beiden Pandas zu sehen.

© Tobias Schwarz

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