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Wenig übrig von der Bread&Butter.

© Britta Pedersen/dpa

Modemesse Bread & Butter in Berlin: Bescheidener Start bei Bier statt Schampus

Die Jeans sehen cool aus, mehr Gäste können es noch werden. Für die Modemesse Bread & Butter auf dem Flughafen Tempelhof gibt es viele neue Ideen.

Was folgt dem legendären Ritt der Westernhelden in den Sonnenuntergang? Ein Sonnenaufgang natürlich. Nach all den Turbulenzen und der Insolvenz Mitte Dezember vergangenen Jahres gab es „eine Woge der Sympathie“ – und diese hat Karl-Heinz Müller, den Chef der Modemesse Bread & Butter, bewogen, weiterzumachen. Nun, da der Kauf durch Zalando ansteht, ist den Machern auch wieder zum Feiern zumute, wenngleich in deutlich bescheideneren Dimensionen als früher. Es gibt keine aufwändige Mottostadt beim ersten Get Together, keine Menschenmassen, keine Schaumweinströme. Ein paar Sitzsäcke, Tische und Stühle; Drinks und Snacks kann man an den Trucks des Street Food Markets kaufen. In einem Kühlschrank wartet eine Batterie Freibier. Am Dienstagabend waren die Teilnehmer der Bread & Butter auf „den besten aller Flughäfen geladen“, um in Tempelhof nicht nur gemeinsam den Sonnenuntergang zu zelebrieren, sondern auch die Vergangenheit, die Gegenwart – und vor allem die Zukunft.

Eigentlich ist die Messe ja insolvent

Die Mitarbeiter des Unternehmens Authentic Style waren zum ersten Mal dabei und mit dem ersten Tag zufriedener, als sie gedacht hatten, obwohl alles so klein geworden ist. Wie es weitergeht, darüber habe sich die Messeleitung noch bedeckt gehalten, gleichwohl habe sie aber eine Überraschung angekündigt.

Nicht umsonst wirken die Jeans und T-Shirts so entspannt und lässig wie nach dem Motto von Scarlett O’Hara entworfen: „Es gibt immer ein Morgen.“ Oder, um es mit den Worten von Karl-Heinz Müller zu sagen, der in einem blau umbandeten winzigen Insider-Bereich sitzt und ein Bier aus der Flasche trinkt: „Es ist gemütlich, Freunde sind da, und es kommen auch noch mehr."Irgendwie geht es ja doch immer weiter, dabei ist die Modemesse doch eigentlich immer noch insolvent. Im Oktober aber soll das Verfahren beendet sein, dann soll der Onlinehändler Zalando die Sache übernehmen.

Viele wollten nicht mit nach Barcelona

Karl-Heinz Müller hatte im vergangenen Sommer überraschend angekündigt, den Wintertermin der Messe nach Barcelona zu verlegen. Daraufhin hatten viele Aussteller die Gefolgschaft verweigert. Freilich hatte Müller 2009 einen Mietvertrag über zehn Jahre mit dem Land Berlin geschlossen. Danach sollte die Jeansmodemesse die Hangars mit Vorfläche und Haupthalle für zwei Monate im Jahr belegen. Für die Sommermesse beträgt die Miete 800 000 Euro.

Der von Legenden umwobene Flughafen Tempelhof passt als Kulisse für diese Art von Mode. Im fast intimen Rahmen wird das eher noch deutlicher als bei den rauschhaften Inszenierungen vergangener Jahre. Wenn der Onlinehändler Zalando 2016 mit einem neuen Konzept antritt, könnte das verkleinerte Event auch wieder größer werden.

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