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So sieht die Skizze der Erweiterung des Karls Erlebnis-Dorfes aus. Auf dem ehemaligen Militärgelände der Adler- und Löwenkaserne an der B5 in Elstal soll Badesee und Ferienhäuser entstehen.

© Nestor Bachmann/Dahl/ZB +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++

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400 Ferienhäuser, ein See, viele Ideen: Robert Dahl, Chef von "Karls Erlebnis-Dorf Elstal" möchte expandieren. Hier sind die Pläne.

Auf dem großen Areal stehen zerfallene Häuser mit zerschlagenen Fenstern. In den Baracken liegt Bauschutt, an den Wänden wuchert Moos. Über den Straßen der ehemaligen Adler- und Löwenkaserne in Wustermark, im brandenburgischen Landkreis Havelland, wachsen ungehindert die Bäume.

400 Ferienhäuser mit 2000 Betten

In fünf bis zehn Jahren soll hier ein „Erlebnis-Resort“ entstehen, wie der Chef von „Karls Erlebnis-Dorf Elstal“ Robert Dahl es nennt. Das Dorf, vor zweieinhalb Jahren in Wustermark neben dem ehemaligen Kasernengelände eröffnet, wo bis kurz nach der Wende die Rote Armee stationiert war, expandiert also. Dafür kaufte das Familienunternehmen, zu dem auch Dahls Frau Stephanie und Schwester Ulrika gehören, das Kasernengelände. Zu den Kosten möchte Dahl keine Angaben machen. Verwaltet wurde es bisher von der Brandenburgischen Bodengesellschaft. Jetzt gehört der ehemalige Truppenübungsplatz, der östlich an das bisherigen Erlebnis-Dorfes anschließt, der Dahl-Familie.

Auf der großen Asphaltfläche des ehemaligen Exerzierplatzes soll ein Badesee mit Strand entstehen. Neben dem verwaisten Pförtnerhäuschen sollen Rodelhügel, Spielställe und eine Seilbahn entstehen. Um den Badesee herum möchte Dahl zwischen 300 und 400 Ferienhäuser mit rund 2000 Betten bauen.

Firmenchef Robert Dahl (l) und der Bürgermeister von Elstal, Holger Schreiber (parteilos) auf dem ehemaligen Militärgelände. Im Hintergrund der Löwenturm, der erhalten bleiben soll.
Firmenchef Robert Dahl (l) und der Bürgermeister von Elstal, Holger Schreiber (parteilos) auf dem ehemaligen Militärgelände. Im Hintergrund der Löwenturm, der erhalten bleiben soll.

© Nestor Bachmann/ZB +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++

Karls Erlebnis-Dorf hat sieben Standorte

Das Erlebnis-Dorf in Wustermark besuchen im Jahr rund eine Million Gäste. Vor rund hundert Jahren begann Dahls Großvater, Karl Dahl, mit einem Erdbeerhof in der Nähe von Lübeck. Heute hat das Unternehmen sieben Standorte, fünf davon mit Erlebnis-Dorf. Und in Wustermark soll jetzt das erste mit Übernachtungsmöglichkeiten und Badesee entstehen.

Kennt jeder im Westen: die Ruinen stehen gleich neben der B5 (rechts im Bild).
Kennt jeder im Westen: die Ruinen stehen gleich neben der B5 (rechts im Bild).

© ZB

Westlich des bisherigen Standorts, auf einer Wiese, die der Gemeinde Wustermark gehörte, wird das Dorf um eine „Erlebnis-Manufakturenwelt“ erweitert. Insgesamt werde sich das Parkgelände von sieben auf fast 80 Hektar vergrößern. Der Baubeginn ist für 2019 geplant, zwei Jahre später soll ein erster Bauabschnitt eröffnet werden.

[So ging es weiter: Im November 2019 berichtete der neue Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel über den aktuellen Stand hinter der Landesgrenze. Den Tagesspiegel-Newsletter für Spandau gibt es in voller Länge und kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

„Investieren möchten wir um die 100 Millionen Euro“, sagt Dahl. Das Geld werde innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre verbaut. Holger Schreiber, Bürgermeister von Elstal, unterstützt das Projekt. Die Idee, das Dorf zu erweitern, habe er schon lange gehabt, schließlich schlug er sie Robert Dahl vor. „Ich bin vorausgegangen und wusste, dass das Projekt gut für unsere Gemeinde ist", sagt Schreiber.

Museum soll entstehen

Die verfallenen Gebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände werden voraussichtlich abgerissen. Nur der Löwenturm, den man von der Brücke, die über die Bundesstraße 5 zwischen Havelland und Berlin-Spandau zum Erlebnis-Dorf führt, sehen kann, soll erhalten bleiben. Im Löwenturm ist ein Museum geplant, das die Geschichte der Kaserne erzählen soll.

Und so sieht es im Innern aus.
Und so sieht es im Innern aus.

© ZB

Nach den Sprühern kommen die Bauarbeiter (dauert aber noch ein bisschen).
Nach den Sprühern kommen die Bauarbeiter (dauert aber noch ein bisschen).

© ZB

Ronja Straub

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