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Seit Februar gelten neue Regeln für das Schulessen in Berlin.

© Doris Spiekermann-Klaas

Kontrolle des Berliner Schulessens: Schmeckt’s denn?

Das Schulessen soll seit Februar besser sein, überprüft wird es bisher nicht. Jetzt soll in Pankow eine zentrale Kontrollstelle eingerichtet werden. Die Finanzierung ist aber noch nicht beschlossen.

Seit Februar diesen Jahres gelten neue Regeln – und neue Preise – für das Mittagessen an Berliner Schulen; für 14 Euro monatlich mehr soll das Essen frischer sein, täglich Obst und Rohkost und mehr Bioprodukte enthalten. Doch abgesehen von den regulären Lebensmittelkontrollen der Gesundheitsämter wird bisher noch nicht zentral überprüft, ob die höhere Qualität des Essens auch tatsächlich eingehalten wird. Das soll sich jetzt ändern. Im Bezirk Pankow soll eine Fachkontrollstelle eingerichtet werden, von dort aus sollen drei Ernährungswissenschaftler das Schulessen berlinweit überprüfen.

„Wir wurden von der Schulessen-Arbeitsgruppe der Senatsbildungsverwaltung gefragt, ob wir die Aufgabe übernehmen können, weil wir der größte Bezirk mit den meisten Schülern und den meisten Schulen sind“, sagte Thorsten Kühne (CDU), Stadtrat für Verbraucherschutz in Pankow. Eigentlich sind die Bezirke für die Qualitätskontrolle des Schulessens zuständig, eine zentrale Bündelung der begrenzten Personal- und Sachmittel sei jedoch effizienter. Der Bezirk sei aber nur bereit, die Aufgabe zu übernehmen, wenn Pankow die Mittel in Höhe von rund 600 000 Euro für Personal und Ausstattung nicht selbst tragen müsse, sagte Kühne. Dazu müssten sich noch die Senatsverwaltungen für Bildung und für Finanzen einigen.

„Völlig neue Art der Qualitätskontrolle“

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ist zuversichtlich: „Ich habe mich dafür eingesetzt, dass die Aufgabe von zusätzlich eingestellten Fachkräften im Land Berlin durchgeführt wird“, sagte sie. „Ob das Mittagessen zu fett, zu salzig oder nährstoffarm ist oder zu wenig Vitamine enthält, wurde in den vergangenen Jahren weder regelhaft untersucht noch kontrolliert“, sagte Scheeres. Die Kontrolleure sollen künftig nicht nur chemische Nährwertanalysen erstellen, sondern auch prüfen, ob das Essen verkocht ist, wie die Temperatur und die sensorische Qualität ist. Scheeres spricht von einer „völlig neuen Art der Qualitätskontrolle“. Geprüft werden soll auch, ob die Lebensmittel den Angaben in den Verträgen entsprechen, ob beispielsweise der vereinbarte Bioanteil eingehalten wird.

Nach Angaben der Bildungsverwaltung beliefern 23 Caterer die Berliner Schulen. Die Kontrolleure sollen nicht alle 360 Grundschulen besuchen müssen, sondern Proben in den Großküchen der Caterer und in einigen Auslieferungsküchen nehmen.

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