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Speisung der 5000: Junge Kirchentagsbesucher verzehren sich nach Dönerfleisch. Und Pommes.

© Laura Hofmann

Kirchentag in Berlin: Dönerfleisch und Nächstenliebe

Riesenschlange vor dem Imbiss am Askanischen Platz. Manchmal kann Nächstenliebe bedeuten, jemandem, der Hunger hat, einen Döner zu kaufen.

Von Laura Hofmann

Am Mittwoch gab es schon um 15 Uhr keinen Döner mehr im „Prinz- Bistro“ am Askanischen Platz. Strategisch gut gelegen zwischen der Kirche to go am Anhalter Bahnhof und der St.-Lukas-Kirche gleich um die Ecke, waren die Betreiber vom beginnenden Kirchentag überrascht worden. Am Freitag sind sie besser aufgestellt: Ein Ersatz-Dönerspieß liegt bereit. Denn: „Wer Döner haben will, muss Döner kriegen“, wie der freundliche Verkäufer sagt.

Und Döner sei das, wonach sich die jungen Menschen mit den organgenen Halstüchern am meisten verzehren. „Und Pommes.“ Kaffee werde dagegen eher weniger nachgefragt. „Liegt wahrscheinlich daran, dass die alle so jung sind.“ Und so freundlich und höflich! Das sei er ja gar nicht gewohnt. „Berliner kannste alle in die Tonne kloppen“, meint der Herr über den Dönerspieß und fügt hinzu: „Ich bin auch Berliner.“

Sie hofften auf christliche Nächstenliebe und bekamen es mit dem Sicherheitsdienst der Berliner S-Bahn zu tun

Der Umsatz sei schon ganz gut dieser Tage, ja. Auch Bettler haben die Gunst der Stunde genutzt und sich am Freitagnachmittag am Ausgang des S-Bahnhofs am Askanischen Platz eingefunden. Sie hofften auf christliche Nächstenliebe, bekamen es allerdings schnell mit dem Sicherheitsdienst der Berliner S-Bahn zu tun. Der schickte sie weg.

Dabei steht in der Bibel: „Wer dem Armen hilft, leiht dem Herrn - und er wird ihm zurückgeben, was er Gutes getan hat!“ Manchmal kann Nächstenliebe bedeuten, jemandem, der Hunger hat, einen Döner zu kaufen. So gesehen am Donnerstag.

Verfolgen Sie den Kirchentag in Berlin in unserem Newsblog.

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