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Action! Ausstellungsinitiator Näder bat auch Tagesspiegel-Redakteurin Annette Kögel, ein Bild auszuwählen. Es entstand beim Rollstuhlbasketball-Frauenfinale in London 2012.

© Thilo Rückeis

Im Einsatz für die Paralympics: Ab durch die Mitte

Eine Fotoschau des Unternehmens Ottobock zeigt 25 Jahre Engagement für die Paralympics. Der Tagespiegel wurde gebeten, dabei zu sein.

Die Faszination für die Paralympics in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, mochte kein einfaches Ziel sein, doch einfache Ziele sind Hans Georg Näders Sache ohnehin nicht. Vom Science Center seines Unternehmens Otto Bock Health Care, Weltmarktführer für Medizintechnik wie Prothesen und Rollstühle, rast dem Spaziergänger am Potsdamer Platz jetzt ein überlebensgroßer einbeiniger Skifahrer entgegen. Ins Zentrum Berlins hat Näder die Paralympioniken gebracht, mehr Mitte geht kaum. Seit einem Vierteljahrhundert gehört „Ottobock“ zu den wichtigsten Förderern der Paralympics – etwa durch die Werkstätten, wo Sportler bei den Spielen ihr Equipment gratis warten lassen können. Die Bilder am Science Center locken in die Jubiläumsschau: 25 Jahre, 25 Menschen, 25 Bilder, 25 Mal Passion.

Firmenchef und Mäzen Hans Georg Näder bat Menschen, „die die paralympische Idee leben“, um ihr Lieblingsbild und ein paar Zeilen dazu. Wie Sir Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), und Sprintstar Heinrich Popow. Gleich doppelt vertreten ist der Tagesspiegel mit Chefredakteur Lorenz Maroldt und Redakteurin Annette Kögel. Seit den Paralympics in Athen 2004 betreut der Tagesspiegel das internationale Nachwuchsjournalistenprojekt Paralympics Zeitung und ist seitdem Mitherausgeber der Beilage in Millionenauflage. „Der Tagesspiegel hat die Inklusion vorangebracht und die Spiele positiv belegt“, sagt Hans Georg Näder.

Die Begeisterung der 25 Förderer soll nach Näders Wunsch anstecken: „Wir laden ein, mit uns und einigen paralympischen Begleitern auf ein Vierteljahrhundert an unvergesslichen Momenten und großem Engagement zurückzuschauen.“ Für Ottobock ist die Versorgung von Menschen mit Prothesen im Alltag wirtschaftlich von weit größerer Bedeutung als das vergleichsweise kleine Marktsegment Sport. Doch das Engagement für die paralympische Bewegung „ist integraler Bestandteil der Unternehmenskultur, das haben wir in der DNA“, sagt Näder. Er ist auch Kuratoriumsvorsitzender der Ottobock-Stiftung zur Förderung interdisziplinärer Fortbildung, die auch bei Katastrophen verletzten Kindern hilft. Näder förderte zudem die Restaurierung der Uni-Sternwarte in Göttingen.

Der Weg zum „Worldwide Paralympic Partner“ des IPC begann 1988, als vier australische Mitarbeiter die Idee hatten, ins südkoreanische Seoul zu fliegen, um Hightech-Prothesen und Holzbeine zu warten. Im Sommer 2012 in London hatte die mobile Werkstatt 80 Mitarbeiter, 2014 in Sotschi werden es bei den vergleichsweise kleineren Winterspielen 30 Helfer sein.

Das Unternehmen mit Firmensitz im niedersächsischen Duderstadt wurde 1919 in der Köpenicker Straße in Kreuzberg gegründet – Duderstadt vermachte Näder die Kunsthalle HGN. Das Science Center ist auch eine Heimkehr. Seit 2009 haben die Dauerschau „Begreifen, was uns bewegt“ über die Funktion des Bewegungsapparats 500 000 Gäste gesehen. Und jetzt ist das Berliner Science Center Vorbild für ein Projekt in New York. Noch so ein Ziel von Hans Georg Näder.

Passion for Paralympics. Ottobock Science Center, Ebertstr. 15a, Mitte. Ab 16.11. bis Ende Januar 2014, Do bis So, 10 bis 18 Uhr, Führungen auf Anfrage über E-Mail info@sciencecenterberlin.de. Eintritt frei.

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