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Rütli Campus Berlin Neukölln. Neue Kletterwand.

© Mike Wolff

Illegaler Müll in Berlin: Neukölln setzt gegen Vermüllung weiter auf Security-Firma

Illegaler Müll ist ein großes Problem im Bezirk. Neukölln will nach einer erfolgreichen Testphase nun weiter mit "Müll-Sheriffs" zusammenarbeiten.

Reaktion, Prävention und Repressionen – das sind die drei Grundpfeiler des Anti-Müll Konzepts des Bezirks Neukölln. Konkret heißt das, dass der Bezirk weiterhin eine private Sicherheitsfirma damit beauftragt, illegale Müllablagerungen zu verfolgen. Das verkündete Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey am Mittwoch. Das Ordnungsamt, das sonst für solche Aufgaben zuständig wäre, darf nur bis 22 Uhr arbeiten und auch nur in Uniform, was zwar abschreckt, es aber schwierig macht, die illegalen Müllentsorger auf frischer Tat zu ertappen.

Seit April 2017 schon arbeitet der Bezirk mit der Sicherheitsfirma Kuhr-Security zusammen. Von 22 Uhr bis 6 Uhr überwachen Mitarbeiter der Firma ausgewählte Stellen, an denen erfahrungsgemäß viel Müll illegal abgelagert wird - damit potentielle Entsorger wissen, dass sie etwas Verbotenes tun, stehen dort auch bereits Schilder, die Strafen von bis zu 50.000 Euro androhen.

Jetzt: Rund um die Uhr

Tatsächlich habe die vierwöchige Testphase auch bereits etwas bewirkt. „An den Hot-Spots, wo wir intensiv kontrolliert haben, sind die Müllmengen in der Testphase geringer geworden“, sagte Giffey. „Wir wissen jetzt, dass die Ablagerung von Müll in Sekunden geschieht: Teilweise wird er aus dem fahrenden Auto geworfen. Die Täter gehen dabei vorsichtig vor, checken, ob sie beobachtet werden. Ein großer Teil der Ablagerungen ist gewerblicher Müll.“

In der nächsten Phase des Projekts soll das Sicherheitspersonal auch tagsüber eingesetzt werden. „Die Täter sollen rund um die Uhr damit rechnen, erwischt zu werden“, so Giffey.

Reaktion und Prävention

Die beiden anderen Pfeiler Reaktion und Prävention lesen sich weniger aufregend. Reaktion bedeutet, dass die BSR den Müll entsorgt, der vorher vom Ordnungsamt gemeldet wurde. Das wird dabei auch durch Bürgerinnen und Bürger unterstützt, die mithilfe der Ordnungsamt-App illegale Müllkippen melden können.

Prävention bezeichnet eine umfassende Aufklärungsarbeit, die das Bezirksamt in der Kampagne „Schön wie wir – für ein lebenswertes Neukölln“ bündelt. So werden etwa Schulklassen eingeladen, Stromkästen zu verzieren, für Verbände, Betriebe und andere Gruppen werden Aufräumaktionen initiiert und ein Flyer veröffentlicht, auf dem aufgeklärt wird, wie man „Sperrmüll richtig entsorgen“ kann. Der befindet sich aber noch in Arbeit.

Robert Hofmann

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