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Auch Tage nach den heftigen Regenfällen vom vergangenen Donnerstag wird in dem Dorf nördlich von Berlin aufgeräumt.

© Maurizio Gambarini/dpa

Heftige Regenschauer: Brandenburg schaut besorgt zum Himmel

Besonders Brandenburgs Feuerwehrmänner haben "Die Nase voll vom Wasser". Nach den Schauern der letzten Tage sei man aber in Alarmbereitschaft.

Von Sandra Dassler

„Oh nein, bitte nicht schon wieder Regen“ – diesen Seufzer hörte man nach den ersten Regenfällen am gestrigen Montag von einigen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Leegebruch. Der bei Oranienburg in einer Senke gelegene 7000-Einwohner-Ort war, wie berichtet, von dem Starkregen am 29. und 30. Juni besonders betroffen.

„Jetzt haben wir die Lage gerade etwas unter Kontrolle, es läuft derzeit nur noch ein Pumpwerk – da sind erneute Niederschläge alles andere als willkommen“, sagt ein Feuerwehrmann: „Meine Kameraden haben, ehrlich gesagt, die Nase voll vom Wasser.“ Das stand nach dem erneuten Regen gleich wieder auf den Straßen, erzählt er. Vorsorglich sei die Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt worden, aber zum Glück hätten sich die Wolken schnell wieder verzogen.

Notbehelf für den Toilettengang

Zwar drückt das Grundwasser immer noch in die Keller der Leegebrucher, aber alle kommunalen Einrichtungen haben seit Wochenbeginn wieder ihren regulären Betrieb aufgenommen – einige Straßen und Spielplätze sind noch gesperrt. Die Osthavelländische Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung GmbH teilte mit, dass noch ein paar Haushalte vom Abwassernetz getrennt seien. Man arbeite an der Behebung aller Störungen.

Zur Notversorgung wurden überall in der Gemeinde mobile Toiletten aufgestellt. Das Landesumweltamt will, sobald die Normalität wiederhergestellt ist, in Absprache mit dem Landrat einige Experten nach Leegebruch senden. Sie sollen prüfen, wie man Regenwasserentsorgung und Kanalisation optimieren kann.

Im gesamten Land Brandenburg blieb die Lage bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe relativ entspannt, was wohl daran lag, dass die Regenschauer zwar heftig, aber kurz waren und die Gewitter nicht mit Sturmwind einhergingen.

„Wir hatten heute bislang nur drei Einsätze“, sagte der Lagedienstführer der Leitstelle Lausitz, Lutz Freudenberg, am Montagnachmittag dem Tagesspiegel. „Das ist kein Vergleich mit dem Starkregen am 29. und 30. Juni, wo wir unter anderem in Königs Wusterhausen stark gefordert waren. Oder mit dem Tornado in der Nähe von Bad Liebenwerda im Elbe-Elster-Kreis eine Woche zuvor.“ Dort wurden hunderte Bäume entwurzelt und Grundstücke, Straßen und Bahnlinien blockiert. Die Aufräumarbeiten sind immer noch im Gang, genau wie in Leegebruch.

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