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Wieder im Gleis. 500 Millionen Euro investiert die Bahn dieses Jahr in ihr Streckennetz in Berlin.

© Jens Kalaene/dpa

Großbaustellen in Berlin: 500 Millionen für Berliner Bahnnetz

50 Großprojekte gibt es dieses Jahr bei der S- und Regionalbahn – die Fahrgäste brauchen Geduld. Am Ostkreuz beginnt der Endspurt.

Streckensperrungen, die fast 14 Monate dauern oder Einschränkungen "nur" an Wochenenden oder nachts – die etwa 50 größeren Baustellen der Bahn in diesem Jahr haben sehr unterschiedliche Folgen für die Fahrgäste. Erneut will die Bahn rund 500 Millionen Euro investieren und damit täglich etwa 200 Arbeitsplätze bei Baufirmen sichern, sagte der Berliner Bahnchef Alexander Kaczmarek am Freitag. Und trotz der Arbeiten soll die Pünktlichkeitsrate der Züge nicht sinken. Im vergangenen Jahr habe sie sich – bei ähnlichen Bedingungen – sogar verbessert. Bei Großbaustellen sind die Fahrzeitverlängerungen allerdings auch bereits im Fahrplan berücksichtigt.

KAROWER KREUZ

Die umfangreichste Baustelle ist das Legen eines zweiten Gleises für den Fern- und Regionalverkehr im Bereich des Karower Kreuzes an der so genannten Stettiner Bahn in Richtung Bernau. Vom 9. Februar bis voraussichtlich 1. April 2018 fahren keine Züge zwischen Blankenburg und dem Karower Kreuz. Für die Züge der RE 5 von und nach Rostock/Stralsund gibt es eine neue Verbindungskurve zwischen der Stettiner Bahn und dem Außenring, so dass die Linienführung nicht geändert werden muss. Dagegen wird die Linie RE 3 (Stralsund/Schwedt–Lutherstadt Wittenberg) im Hauptbahnhof unterbrochen. Nach Norden fahren die Züge über Lichtenberg. Änderungen gibt es ferner bei den Linien RE 66 (Stettin–Berlin), RB 27 (Klosterfelde–Berlin) und RB 60 (Wriezen–Berlin).

Zu erheblichen Einschränkungen kommt es auch bei der parallel fahrenden S-Bahn. Um vier Brücken, die neben den Gleisen montiert werden, in ihre Endlage "schieben" zu können, fahren im Herbst sechs Wochen lang keine S-Bahnen zwischen Pankow und Mühlenbeck-Mönchmühle.

Erfreulich für Fahrgäste: Zwischen der Bornholmer Straße und Karow baut die Bahn außerdem Lärmschutzwände an den Gleisen der S- und Fernbahn.

SCHÖNEWEIDE

In Schöneweide verzögert sich der Umbau des Bahnhofs und der Bau eines Tunnels unter den Gleisen für die Straßenbahn. Weil das vorgesehene Elektronische Stellwerk nach Angaben der Bahn nicht vor 2025 gebaut werden kann, muss beim Umbau der Gleisanlagen nochmals alte Technik installiert werden, die zum Teil extra nachgefertigt werden muss. Damit kommt man nicht so schnell voran wie geplant. Neue Termine nannte die Bahn nicht.

OSTKREUZ

Am Ostkreuz beginnt nach jahrelangen Umbauarbeiten der Endspurt. Mitte August sollen die S-Bahnen der Linie S 3 aus Erkner, die jetzt am Ostkreuz enden, wieder alle 20 Minuten bis Westkreuz fahren. Dafür enden die Züge der S 75 aus Wartenberg im Ostbahnhof oder auch bereits in Lichtenberg.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen auch die Verbindungsbrücken zwischen den Ost-West-Strecken und dem Ring in Betrieb gehen, so dass es wieder durchgehende Fahrten der S 9 aus der Innenstadt bis Flughafen Schönefeld gibt.

Gleichzeitig können dann auch Regionalbahnen der Linien RE 1 (Magdeburg–Frankfurt/Oder) und RE 7 (Dessau–Wünsdorf-Waldstadt) an ihrem neuen Bahnsteig am Ostkreuz halten. Ob auch die Züge der Linie RE 2 (Wismar–Cottbus) stoppen, ist noch offen. Um den Fahrplan einhalten zu können, passieren die Züge schon jetzt mehrere Bahnhöfe in Brandenburg ohne Halt. Mit dem neuen Halt in Ostkreuz gibt die Bahn die Stopps in Karlshorst auf.

WEITERE ARBEITEN

Baubedingte Einschränkungen gibt es weiter auf den Strecken von Berlin nach Erkner, Dresden und Rostock. Auch bei der S-Bahn gibt es weitere Sperrungen. In 13 Bahnhöfen in Berlin tauscht die Bahn insgesamt 17 Aufzüge aus, in sechs weiteren zusammen 15 Fahrtreppen. In Mahlsdorf beginnt der Bau eines Regionalbahnsteigs, und im Sommer sollen im Bahnhof Friedrichstraße die mehrjährigen Sanierungsarbeiten zu Ende gehen.

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