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Volles Haus. Ähnlich wie der Flughafen Tegel arbeitet auch der Flughafen Schönefeld schon länger am Rande seiner Kapazitäten.

© dpa

Flughafen Berlin-Schönefeld: Neue Ankunftshalle eröffnet vor Weihnachten

Rund 48 Millionen Euro investiert die Flughafengesellschaft in Erweiterung und Umbau des Flughafens Schönefeld. Die neue Terminalhalle wird bald eröffnet.

Da steht er auf dem Dach einer neuen Terminalhalle D2, die am alten Schönefelder Flughafen gerade fertig geworden ist. Und er kann, schon stolz wie Bolle, eine gute Nachricht verkünden. „In nur sechs Monaten wurde es gebaut“, berichtet Karsten Mühlenfeld, der Chef der Flughafengesellschaft. „Das ist eine Superleistung“. Er hat diesen Freitag zu einem Presserundgang jenseits von BER-Schlagzeilen geladen. Er führt über den alten Schönefelder Airport, einst Zentralflughafen der DDR, Honeckers Terminal. Als die Mauer fiel, wurden hier drei Millionen Passagiere abgefertigt. Und eigentlich sollte ja Schluss sein am SXF, mit der Eröffnung des BER.

Aber alles kam anders. Es sei „der am schnellsten wachsende Flughafen Deutschlands“, sagt Mühlenfeld. 2016 werden hier elf Millionen Passagiere abgefertigt, zwölf Millionen 2017. „Dann wird Schönefeld an Köln-Bonn vorbeigezogen sein.“ Der alte Airport aus dem Osten ist also unverzichtbar geworden, selbst wenn der BER 2017/18 mal eröffnet. Mühlenfeld fasst dies in einem Satz zusammen, für den ein Flughafenchef 2012 wahrscheinlich noch seinen Rausschmiss riskiert hätte. „Der BER ist ja nur der Ersatz für Tegel.“ Er schaffe am Anfang 22 bis 23 Millionen Passagiere. Deshalb wird der SXF-Airport ausgebaut werden.

„Noch vor Weihnachten geht es hier los“

Allein 2016/17 werden 48 Millionen Euro investiert. Das alte Hauptgebäude, wo sich die Leute drängen, wurde in den letzten Monaten vergrößert: Eine Wand wurde ein paar Meter nach Außen verlegt. Und wie eine Perlenschnur reihen sich daneben Halle um Halle, am Ende nun das neue D2 Terminal, drei Gepäckbänder, eine hochmoderne Sicherheitskontrolle, eine reine Ankunftshalle für Ferienflieger und Billig-Airlines.

„Noch vor Weihnachten geht es hier los“, sagt Mühlenfeld. „Das Bauordnungsamt hat es schon abgenommen.“ Diese Woche startet der Probebetrieb. Drinnen riecht alles noch neu, ist hell, einfach, sauber, nirgendwo Marmor. „Ich will nicht bestreiten, dass der Qualitätsstandard nicht dem Fünf–Sterne-Airport München entsprechen wird, sondern eher dem Standard, den wir in Berlin gewohnt sind.“ Allgemeine Heiterkeit. „Ich meine damit: Kurze Wege, schnelles Einsteigen, pünktlicher Abflug. Wir sind einer der pünktlichsten Flughäfen in Deutschland“.

Auf dem Weg rüber zur Haupthalle zeigt Mühlenfeld bei einem kurzen Stop auf drei neu aufgestellte elektronische Wegweiser, damit die Passagiere, die vom S-Bahnhof kommen, einen Überblick über das Hallen–Wirrwarr haben. Auf der mittleren Tafel kann man sogar sehen, wo die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle am kürzesten ist. Und wann hat der alte Schönefelder Flughafen ausgedient? Eigentlich sollte das 2023 sein, antwortet Mühlenfeld. „Aber Gebäude, die wir liebgewonnen haben, werden ja länger genutzt.“ 

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