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Ein Schild ist im Ankunftsbereich des neuen Hauptstadtflughafens BER in Schönefeld mit Vogelkot verschmutzt.

© Ralf Hirschberger/dpa

Flughafen Berlin-Brandenburg: Am BER funktioniert immerhin jede zweite Tür

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup will den Eröffnungstermin "zu gegebener Zeit" äußern. Finanzsenator: „Es muss Druck gemacht werden auf die Firmen.“

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup geht davon aus, dass die Sanierung der Sprinkleranlage im Flughafen BER spätestens Anfang 2018 abgeschlossen sein wird. Um diesen Zeitplan einzuhalten, müsse die gesamte Anlage mit 78.000 Sprinklerköpfen bis Ende September mit Hilfe eines dreidimensionalen Computermodells durchgerechnet sein. Die notwendigen Nachbesserungen würden schrittweise abgearbeitet, sagte Lütke Daldrup am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.
Zu weitergehenden Terminzusagen ließ er sich nicht hinreißen, obwohl die Haushälter der Opposition auch wieder nach einem Eröffnungstermin fragten. „Ich werde mich zum Inbetriebnahmetermin zur gegebenen Zeit äußern.“ Die elektronisch gesteuerten Brandschutztüren sind nach Aussagen Lütke Daldrups „nicht mehr der problematische Teil“ bei der Fertigstellung des BER-Terminals. „Diese Thematik wird bis in den Herbst hinein komplett abgearbeitet.“ Aktuell seien 51 Prozent der Türen in Betrieb.

Bosch-Konflikt „vollständig aufgearbeitet“

Der Flughafenchef bestätigte die Darstellung der Firma Bosch, dass man das Projekt gemeinsam „erfolgreich zum Abschluss“ bringen wolle. Gemeinsam mit Siemens ist Bosch beim Brandschutz für das Hauptgebäude des Airports federführend. Ein interner Brief, der am vergangenen Wochenende öffentlich wurde, hatte den Rückzug von Bosch nahegelegt. Mit den fünf wichtigsten Firmen habe er „sehr intensive Gespräche“ geführt, berichtete Lütke Daldrup dem Ausschuss. Das Problem mit Bosch sei inzwischen „vollständig aufgearbeitet“.

Er gestand aber ein, dass die laufenden Verhandlungen mit den Unternehmen über Verträge, in denen die Fertigstellung der Arbeiten verbindlich festgeschrieben wird, eine „sehr mühsame Arbeit“ seien. Das sei für die Flughafeneröffnung aber der entscheidende Punkt. Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) sprang dem Parteifreund Lütke Daldrup zur Seite. „Es muss Druck gemacht werden auf die Firmen.“ Es müsse zu vertraglichen Vereinbarungen kommen, „im schlimmsten Fall zu einer Kontroverse“. Was das konkret bedeuten könnte, ließ der Senator offen.

„Wir machen das auf Sicht“

Mit dem Satz: „Es gibt eine Fokussierung des Senats auf die Eröffnung von BER“, sorgte Kollatz-Ahnen im Hauptausschuss für Heiterkeit. Allerdings wollte der Finanzsenator nur verdeutlichen, dass Rot-Rot-Grün in Berlin nicht bereit ist, nach der Inbetriebnahme auch noch den Ausbau von BER mit öffentlichen Mitteln zu finanzieren. Das sei nicht vertretbar. Und solange die Flughafengesellschaft im operativen Geschäft schwarze Zahlen schreibe, könne sie die notwendige Erweiterung von BER auch bei einer niedrigen Ausstattung mit Eigenkapital selbst finanzieren.

Allerdings müsse sich der Ausbau an dem „vorhersehbaren Bedarf“ ausrichten, schränkte der Senator ein. Hier stimmte Lütke Daldrup sofort zu. „Wir machen das auf Sicht.“ Die Flughafengesellschaft werde mit der BER-Erweiterung, die in fünf Stufen bis 2040 geplant sei, keine Überkapazitäten schaffen. Nach Abstimmung mit dem Bund werde man auch Schönefeld-Alt so lange wie möglich nutzen. Der Masterplan für den Ausbau auf 55 Millionen Passagiere sei weit gediehen, sagte Lütke Daldrup. Ende dieses Jahres rechnet er in Berlin mit 34 bis 35 Millionen Flugpassagieren. Wobei Tegel stagniere, während Schönefeld um 16 bis 17 Prozent wachse.

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