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Familiennachzug gestatten - das ist eine zentrale Forderung des Flüchtlingsumzuges am Sonnabend.

© dpa, Sophia Kembowski

Flüchtlings-Karneval in Berlin: Regenbogenbunte Parade gegen "Rechtsruck in der Asylpolitik"

Rund 10.000 Flüchtlinge und Helfer wollen am Sonnabend in Berlin demonstrieren und zeigen, "wie viel Solidarität es bundesweit mit Asylbewerbern gibt".

Es gibt Theater, Tanz, Gesang und Kunst. Konfetti soll fliegen und Mauern wollen sie symbolisch einreißen: Rund 10.000 Flüchtlinge und Flüchtlingshelfer werden am Sonnabend in Berlin zu einer „regenbogenbunten Parade“ erwartet. Sie wollen gegen die „zunehmende Einschränkung des Asylrechts“ demonstrieren und zeigen, „wie viel gesellschaftliche Solidarität es gleichzeitig bundesweit für Flüchtlinge gibt“. Eine Woche vor der Bundestagswahl lautet der Slogan des „Karnevals für Flüchtlinge“, wie die Parade von den Veranstaltern auch genannt wird: „Wir haben zwar keine Wahl, aber eine Stimme!“

Am Kreuzberger Oranienplatz gibt's ein Abschlusskonzert

Die auswärtigen Teilnehmer kommen mit mehreren Sonderzüge und zahlreichen Sonderbussen nach Berlin. Los geht’s um 13 Uhr vor dem Bundesinnenministerium in Alt-Moabit, von dort zieht die Parade durchs Regierungsviertel und weiter vorbei am Roten Rathaus bis zum Oranienplatz in Kreuzberg, wo von 17 bis 21 Uhr ein Abschlusskonzert mit mehreren Musikgruppen stattfindet. Bei einer Zwischenkundgebung am Lustgarten/Humboldtforum treffen sich die Teilnehmer mit Gruppen, die zeitgleich in Mitte gegen den "Marsch für das Leben" demonstrieren. Der Marsch von Abtreibungsgegnern beginnt um 13 Uhr am Reichstag.

19 Trucks mit Motivwägen sollen die Highlights des Flüchtlingsumzugs sein, gestaltet beispielsweise vom Jugendtheaterbüro Berlin, von „borderline europe – Menschenrechte ohne Grenzen“ oder dem Lübecker Flüchtlingsforum.

Auch medico international unterstützt die Parade

Unterstützt wird das außerparlamentarische Bündnis der Parade, Titel: „We’ll Come United“, von mehr als hundert Gruppen, unter anderem von medico international, Attac Deutschland sowie den Flüchtlingsräten aus fast allen Bundesländern.

„Für ein paar Stunden wollen wir unsere Träume und Wünsche laut auf die Straße bringen“, heißt es im Aufruf. Seit 2016 seien fast ein Dutzend und Bestimmungen des Asyl- und Migrationsrechtes geändert worden. „Es geht nur noch um Abschottung und Abschreckung – wir wollen jetzt ein starkes Zeichen dagegen setzen.“ Eine der wichtigsten Forderungen der Parade bezieht sich auf den bis März 2018 vorläufig ausgesetzten Familiennachzug. „Menschen, die hier leben, müssen endlich ihre Familie nachholen dürfen.“

Mehr Infos gibt's im Internet unter: www.welcome-united.org

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