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Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann sieht untragbare Zustände in der von Flüchtlingen besetzten Schule.

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Flüchtlinge in Kreuzberg: Monika Herrmann: Refugee-Schule gescheitert

Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann sieht katastrophale Zustände in der von Flüchtlingen besetzten Schule. Für Innensenator Henkel ist klar, wer dafür die Verantwortung trägt.

Die Lage der Flüchtlinge in Kreuzberg dürfte sich auf absehbare Zeit nicht verbessern. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) zufolge befindet sich eines der zentralen Projekte der Flüchtlingsproteste in einem katastrophalen Zustand: die von Flüchtlingen besetzte Schule in der Ohlauer Straße. „Als selbstverwaltetes Zentrum ist die Schule gescheitert“, sagte Herrmann dem Tagesspiegel.

Chaotische Zustände in der Flüchtlings-Schule

Erst am Donnerstag war ein 20-Jähriger von der Elfenbeinküste offenbar von anderen Bewohnern niedergestochen worden. Herrmann zufolge besucht ein Bezirksmitarbeiter wöchentlich die Schule, um Reparaturen zu besprechen. „Doch es gibt keine festen Ansprechpartner“, sagte Herrmann. Und eine Woche später seien die Sachen wieder kaputt.

Besser ist das Flüchtlingscamp am Oranienplatz organisiert. Neuer Ärger droht aber auch dort. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) hatte im Oktober angekündigt, man habe für die 60 Frauen und Männer vom Oranienplatz eine Unterkunft gefunden. Doch trotz drohender Minusgrade ist ein Umzug nicht in Sicht. Czaja hatte Hermann ein früheres Hostel in der Gürtelstraße in Friedrichshain angeboten. Das Haus steht zum Verkauf, der designierte Käufer würde es einem Verein vermieten, der die Flüchtlinge einziehen ließe.

Bezirk, Senat und Bund streiten über Flüchtlinge

Doch noch ist das Geschäft nicht abgeschlossen, was Herrmann ärgert. Wenn massenhaft Menschen etwa aus Afrika nach Berlin kämen, sagte Herrmann, sei dies eine Angelegenheit für den Senat – oder gar den Bund –, nicht nur für die Bezirke. CDU-Chef und Innensenator Frank Henkel erklärte Montag: „Es erfordert schon einiges an Dreistigkeit, dass diejenige, die die Missstände in Kreuzberg zu verantworten hat, sich jetzt zurücklehnt und mit dem Finger auf andere zeigt.“ Herrmann habe am Oranienplatz und in der Ohlauer Straße eine widrige Situation zugelassen, die ihr über den Kopf gewachsen sei.

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