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Das ist der Plan. Die Hallen sollen auf dem Vorfeld des Flughafens entstehen.

© Senatsverwaltung

Update

Flüchtlinge in Berlin: Michael Müller: Notfalls 7000 Flüchtlinge nach Tempelhof

Auf dem Vorfeld des Flughafen Tempelhof sollen fünf Hallen für Flüchtlinge entstehen, sowie eine Schule, eine Kita und eine Großküche.

Der Senat hat seine Ausbaupläne für den ehemaligen Flughafen Tempelhof überarbeitet. Demnach sollen nicht nur Hallen für Schule, Kita und eine Großküche entstehen, sondern auch fünf weitere Hallen, in denen 3500 Menschen unterkommen könnten. Auch ein Fußballplatz und Sporthallen sind geplant. Entsprechende Visualisierungen hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung veröffentlicht.

Am Mittag äußerte sich auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) dazu zu Wort. 250 Flüchtlinge kämen jeden Tag nach Berlin, und jeden Tag werde es schwieriger. Müller will Flüchtlinge auf dem ILA-Gelände in Schönefeld unterbringen. Aber: Sollte es nötig sein, sollen in Tempelhof Möglichkeiten für bis zu 7000 Menschen entstehen.

Bei den nun überarbeiteten Plänen handele es sich bislang nur um Entwürfe, die mit der Initiative 100 Prozent Tempelhof und Fachpolitikern der Fraktionen am heutigen Freitag besprochen werden sollen, sagte Martin Pallgen, Sprecher von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD). Rechnet man die Kapazitäten in den Hangars und Hallen zusammen, wäre Platz für weit mehr als 5000 Flüchtlinge. Die Planzahl von 8500 Flüchtlingen, die in der Berliner Zeitung genannt wird, wollte Pallgen nicht bestätigen.

Ende Januar ist eine Bürgerversammlung geplant

Verschiedene Vertreter der Initiative 100 Prozent Tempelhof wollen an dem heutigen Gespräch nicht teilnehmen. Sie lehnten die "Ausweitung der Massenlager auf dem Tempelhofer Feld" strikt ab, weil damit eine Änderung des Tempelhof-Gesetzes verbunden ist. Die Änderung soll im Februar vom Parlament beschlossen werden. Ende Januar ist eine Bürgerversammlung geplant, auf der die Pläne für ein "Flüchtlingszentrum" auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof vorgestellt werden.

Blumenhalle als Schule nicht geeignet

Die Verwirklichung der Pläne wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Momentan konzentrieren sich die Mitarbeiter von Tempelhof-Projekt darauf, den Betrieb der Hangars zu gewährleisten. Parallel wird der Bau der IGA-Blumenhalle vorbereitet. Dazu müsse ein regulärer Bauantrag gestellt und genehmigt werden, sagte Gabriele Kaupmann, zuständig für Bauprojekte am ehemaligen Flughafengebäude. Die Fundamente der Halle würden Ende Januar geliefert, danach könne, abhängig vom Wetter, der rund vier Wochen dauernde Aufbau der Holzkonstruktion beginnen, als äußerer Hülle wird eine Membran gespannt. Für den Schulbetrieb sei die Halle schon wegen der schlechten Akustik nicht geeignet, sagte Kaupmann. Deshalb sei ein Begegnungszentrum mit sozialen Angeboten für die Flüchtlinge in den Hangars und am Vorfeld geplant.

In Berlin leben seit Ende Oktober keine Flüchtlinge mehr in Zelten draußen. Bis dahin hatten 70 Zelte vor einer Kaserne gestanden. Diese Zelte wurden danach in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof wieder aufgebaut. Dort leben zurzeit mehr als 2300 Flüchtlinge. (mit dpa)

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