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Das Finale vorm Brandenburger Tor? Das wird derzeit immer wahrscheinlicher.

© dpa

Finale der Champions League: Die Fanmeile rückt ein großes Stück näher

Am 25. Mai ist es soweit - das deutsch-deutsche Finale der Champions League, Bayern gegen Dortmund. Berliner Fußballfans können diesen Abend womöglich auf einer Fanmeile auf der Straße des 17. Juni feiern. Doch einige Fragen sind noch offen.

Neulich wieder, lange vor Anpfiff des Fußballspiels. Verzweifelte Frage an den Wirt: „Zeigt ihr Fußball? Habt ihr Plätze frei?“ Müde Antwort: „Ja, zeigen wir. Aber nee, alles reserviert – seit Wochen. Viel Glück beim Suchen… “

Am 25. Mai wird die Nachfrage in den Gaststätten der Stadt noch höher sein, dann steht das Finale der Champions League, an einem Wochenende. Borussia Dortmund gegen Bayern München, ein Endspiel zwischen zwei deutschen Mannschaften – das gab’s zuletzt vor mehr als 30 Jahren, 1980 war das (und auch nur im Uefa-Pokal und nicht in der Champions League). „Spätestens seit den beiden Halbfinalspielen ist Berlin wieder im Fußballfieber“, sagt deshalb der zuständige Bezirksstadtrat von Mitte, Carsten Spallek (CDU) – und treibt die Planungen für die Fanmeile im Tiergarten voran, wo hunderttausende Fans das Finale gemeinsam auf Leinwänden gucken können, so wie eigentlich nur bei den ganz großen Turnieren wie Fußballweltmeisterschaften. Die Chancen auf eine Übertragung des Spiels auf eine Großleinwand an der Straße des 17. Juni stehen gut, die endgültige Entscheidung wird der Senat erst im Lauf der Woche treffen.

Der Antrag ist bereits am 26. April bei den Behörden eingegangen, dabei stand da noch gar nicht fest, wer im Finale stehen wird. Antragsteller ist Willy Kausch, kein Unbekannter in der Veranstaltungsszene: Seit 1994 organisiert er die alljährlichen Silvesterfeierlichkeiten am Brandenburger Tor und seit 2006 die Fanmeilen zu den Fußball-Welt- und Europameisterschaften. Derzeit sucht seine Firma Sponsoren für das eintägige Fest, auch Leinwände müssen organisiert sein; die Stadt zahlt nicht für so eine Fanmeile, muss aber beteiligt werden: Gespräche mit Polizei, Feuerwehr, Straßen- und Tiefbauamt und der Verkehrslenkung folgen.

Zu klären ist die Größe der Fanmeile. „Das ist schwer abzuschätzen: Einerseits ist es kein Länderspiel, andererseits hat man während der Halbfinalspiele gemerkt, dass großes Interesse besteht“, sagt Spallek. Ob die Teilstrecke der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Yitzhak-Rabin-Straße ausreiche oder ob die Fanmeile gen Großer Stern verlängert werden soll, muss noch entschieden werden.

Eines aber ist anders: „Hier stoßen, anders als bei einem Länderspiel der Deutschen, zwei etwa gleich große Fangruppen aufeinander, deren Konfliktbereitschaft es einzuschätzen gilt“, erzählt Spallek. Die Polizei bleibt aber gelassen. Erfahrung mit Fangruppen aus zwei verschiedenen Lagern habe man schon beim Spiel Deutschland gegen die Türkei bei der EM 2008 auf der Meile gesammelt.

Vorab hat Spallek schon erste Kritik erhalten, in Form von E-Mails. Der Inhalt? „Ob es denn sein müsse, die Straße des 17. Juni wegen eines Fußballspiels wieder mal zu sperren“, berichtet Spallek. Er versucht, die Autofahrer zu besänftigen. Die Straße des 17. Juni soll nach den vorläufigen Plänen übrigens nicht sehr lange gesperrt werden – nur von Freitagnachmittag bis Sonntag. Das Spiel wird Samstagabend angepfiffen.

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