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Zum zweiten Mal machte der europäische Ableger des US-Festivals Station in Berlin.

© dpa

Festivals in Berlin: Lollapalooza in Hoppegarten ist genehmigt - mit Auflagen

Alle Genehmigungen für das Festival auf der Galopprennbahn sind da. Aber es gibt noch Streit um Lärmschutzauflagen.

Von Sandra Dassler

Das Lollapalooza-Festival wird in acht Tagen wie geplant auf der Galopprennbahn in Hoppegarten stattfinden. Das sagte Sprecher Tommy Nick dem Tagesspiegel. „Wir haben letzte Woche mit dem Aufbau begonnen, das Wetter wird gut sein und die Genehmigungen sind so weit alle durch: Sonnabend in einer Woche kann es also losgehen.“ Auf Nachfrage, ob wirklich alle Genehmigungen für das Mega-Event vorliegen, sagte Nick: „Wie gesagt, von unserer Seite ist alles durch. Das Festival wird stattfinden.

Der Bürgermeister von Hoppegarten, Karsten Knobbe (Linke) bestätigte die Angaben. Die Gemeinde Hoppegarten habe die Genehmigung nach dem Landesimmissionsschutzgesetz mit entsprechenden Auflagen, was die Lärmbelastung anbelangt, erteilt. Für einige Bewohner würden auch Ersatzwohnungen angeboten.

„Nach meinen Informationen liegen auch die Genehmigungen vom Landkreis, was den Denkmalschutz und die verkehrsrechtlichen Fragen betrifft, vor“, sagte der Bürgermeister: „Auch die Untere Naturschutzbehörde hat meines Wissens zugestimmt.“

Kritik schon im Vorfeld

Letzteres war von Umweltorganisationen wie dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu), aber auch vom „Aktionsbündnis für den Erhalt der Rennbahn im Grünen“ scharf kritisiert worden, da ein Teil der Rennbahn und somit auch des Festivalgeländes im Natur- und Landschaftsschutzgebiet liegt. Der auf Umweltrecht spezialisierte Berliner Rechtsanwalt Tim Stähle sagte, dass der Nabu Brandenburg beabsichtige, Widerspruch gegen drei Bescheide der Unteren Naturschutzbehörde zur Zulassung der Veranstaltung einzureichen.

Lollapalooza will gegen Auflagen klagen

Auch das Lollapalooza will Widerspruch einlegen und möglicherweise sogar klagen, gegen die Auflage der Gemeinde, wegen der Lautstärke Ersatzwohnungen oder Entschädigungszahlungen anzubieten. Solange die Rechtslage nicht geklärt sei, würden keine Kosten erstattet, erklärte das Festival in einer Anwohnerinformation. Die Frist zur Bereitstellung von Wohnungen sei viel zu kurz, deshalb sollten sich betroffene Bewohner selbst um Ersatzwohnraum in Hotels oder Ferienwohnungen kümmern.

Zu dem Musikfestival, das in den vergangenen Jahren bereits auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof sowie im Treptower Park stattfand, werden am 9. und 10. September täglich bis zu 80.000 Besucher erwartet.

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