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Kulinarisches Duo: Festivalleiter Bernhard Moser (li.) und Zwei-Sterne-Koch Hendrik Otto vom Adlon.

© promo

Feinschmeckerfestival "eat! Berlin": Zehn Tage Genuss

Das Feinschmeckerfestival "Eat! Berlin" fand mit einer Gala im noblen Ballsaal des Waldorf-Astoria seinen Abschluss. Erstmals wurde der Henry-Busch-Preis für junge Nachwuchskräfte verliehen.

Zu einem ordentlichen Festival gehören feierliche Auszeichnungen – und das Festival „eat! Berlin“, das am Sonntag mit einer Gala im noblen Ballsaal des Hotels Waldorf-Astoria zu Ende ging, macht darin keine Ausnahme. Die „Eat!“ hat zu ihrer Form gefunden, hat sich mit ihrem guten Ruf überregional etabliert, und so kann sie nun auch über die Berliner Stadtgrenzen hinaus blicken, um dort große kulinarische Taten zu würdigen.

Deshalb war es auch Wilhelm Weil, einer der international bekanntesten deutschen Winzer, der hier mit dem neu gestifteten Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde – eine 2006er Auslese aus seiner besten Lage, dem Kiedricher Gräfenberg, bestätigte später nicht nur diese Wahl, sondern sie begleitete auch kongenial den kulinarischen Höhepunkt des Abends, das Kirsch-Dessert von Philipp Liebisch und Beatrice Oswald.

Mit Berlin noch enger verbunden ist Gesumino Pireddu, der als Restaurantleiter und Gastgeber lange Jahre mit Eckart Witzigmann verbunden war und dann in der Hauptstadt sein Können zeigte, erst im Ritz-Carlton, dann im Margaux. Heute arbeitet er bei der IHK München. Pireddu wurde als „Förderer der Genusskultur“ ausgezeichnet.

Festival vergibt zum ersten Mal "Henry-Busch-Preis"

Auch die Zahl der Auszeichnungen auf Berliner Ebene ist gestiegen. Zum ersten Mal vergab das Festival den „Henry-Busch-Preis“, der an einen legendenumwobenen Oberkellner, Sommelier und Ausbilder aus Ost-Berliner Zeiten erinnert. Er wird an junge Nachwuchskräfte vergeben, die sich vor einer Expertenjury besonders gut schlagen – Gewinner wurde Julius Wiescher vom Restaurant Balthazar im Nikolaiviertel.

Schon Tradition hat die Vergabe des Siegfried-Rockendorf-Preises an besonders talentierte Koch-Azubis im dritten Lehrjahr – sie müssen vor einer Jury aus einem Warenkorb zwei Gänge zubereiten und hatten diesmal ihr Geschick im Umgang mit verschiedenen Pfeffersorten zu zeigen. Diesen Preis gewann in diesem Jahr Frederik Ohlms vom Restaurant Sarah Wiener im Hamburger Bahnhof.

Die zahlreichen Veranstaltungen des zehntägigen Festivals wurden auch diesmal wieder von den Gästen bewertet - auch für die am höchsten bewerteten wurde ein Publikumspreis verliehen: Er ging an zwei Frauen, nämlich Sonja Frühsammer, die ein Menü in den Schneewittchen-Kulissen der Komischen Oper zubereitet hatte, und an Felicitas Then, die an drei Abenden Gäste in ihrer Privatwohnung mit einer kulinarischen Weltreise bedacht hatte. Für Festivalleiter Bernhard Moser war es ein wichtiger Hinweis zur Weiterentwicklung seines Programms für die nächste „Eat! Berlin“.

Menü von Berliner Küchenchefs Daniel Lengsfeld und Marco Müller

Moderiert wurde die Abschlussgala von Sven Oswald und Daniel Finger von RBB – der Sender trat ebenso wie der Tagesspiegel als Medienpartner auf. Für das Menü hatte Moser die Berliner Küchenchefs Daniel Lengsfeld (Sra Bua) und Marco Müller (Rutz) gewonnen, einen Gang steuerte die aus verschiedenen TV-Shows bekannte Felicitas Then bei, und den Schlusspunkt setzte der Ex-Berliner Philipp Liebisch, der seit November für seine Arbeit im sächsischen Kirschau mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist, aber immer noch gern in Berlin nach dem Rechten sieht.

Nach dem gesetzten Essen war Zeit für einen lockeren Abend für die Branche: Hendrik Otto vom Adlon schaute vorbei, Thomas Kurt vom „E.T.A.Hoffmann“ blickte entspannt voraus auf seine letzten Monate im Restaurant und darüber hinaus auf ein neues Projekt in der Nähe, Patricia Bröhm vom Restaurantführer Gault&Millau plauderte entspannt, verriet aber noch nichts über ihren neuen Partnerverlag, und mehrere Sponsoren verteilten köstliche Häppchen bis in die Nacht. Und die Arbeit am Festival 2018 hat im Hintergrund schon begonnen.

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