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Blumen zum Gedenken.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Der Anschlag vom Breitscheidplatz: Gedenken und Gedanken - ein Jahr später

"Dieser Anschlag hätte nie passieren dürfen." Bundespräsident Steinmeier spricht aus, was die Opfer des Berliner Anschlags fühlen - und wird ihnen als einer der wenigen gerecht.

Zwölf Minuten können ungeheuer lang sein. Wenn plötzlich, um 20.02 Uhr, die Stadt verstummt und keine Autos mehr fahren an einem der belebtesten Plätze Berlins. Wenn die Weihnachtsmarktbeleuchtung erlischt, bis nur noch die Windlichter flackern. Alle hören jetzt das zwölfminütige Glockengeläut, eine Minute für jeden Menschen, der bei dem Anschlag vor genau einem Jahr sein Leben verlor. Hat man jemals zuvor bemerkt, dass auf dem Breitscheidplatz der Boden bebt, wenn die U2 darunter fährt?

Dort, wo vor einem Jahr der Lastwagen in den Weihnachtsmarkt fuhr, verläuft jetzt ein bronzeverfüllter Riss. Die Menge schweigt. Es schweigen Joachim Gauck und Daniela Schadt, es schweigen Sawsan Chebli, Michael Müller und Seyran Ates. Die Windlichter in ihren Händen erleuchten von unten die Gesichter der Angehörigen in der ersten Reihe. Schweigend die Tochter der getöteten Dorit Krebs, die jetzt in das Haus ihrer Mutter gezogen ist. Die Eltern von Dorit Krebs. Und der Pilot, der nach langer Reha endlich wieder fliegt.

Am Mittag dieses Tages, genau ein Jahr nach dem Anschlag, steht Achim E. im Berliner Abgeordnetenhaus. Schwarzes Hemd, schwarze Hose, schwarze Krawatte. Er gehört nicht zu der Gruppe der Angehörigen, die Todesopfer zu beklagen haben. Es hatte ihn selbst getroffen. Der Berliner war am 19. Dezember 2016 mit zwei Freunden auf dem Weg ins Kino. Sie wollten „Star Wars“ sehen und die Zeit bis zum Filmstart auf dem Weihnachtsmarkt überbrücken. Dann wurde er plötzlich Teil eines anderen, sehr realen Krieges.

Das nächste, woran sich Achim E. erinnern kann, ist das Krankenhaus. Er lag mit einem Schädel-Hirn-Trauma dritten Grades mehrere Tage im Koma. In der Klinik blieb er ein halbes Jahr. Was damals genau passiert ist auf dem Breitscheidplatz, weiß Achim E. bis heute nicht, jedenfalls nicht aus eigener Erinnerung. Er sagt: „Ich habe den Luxus des Gedächtnisverlustes.“

Der 19. Dezember 2016 hat Deutschland verändert. Hat Menschen verunsichert, Sicherheitsdebatten ausgelöst, Fragen aufgeworfen, von denen einige bis heute nicht beantwortet wurden. Unwiderruflich hat dieser Tag das Leben derer verändert, die damals am Tatort waren oder Angehörige verloren haben.

Genau ein Jahr danach steht Frederike Herrlich an diesem nasskalten Dienstag wie Dutzende andere vor der Gedächtniskirche, nur zwei Stufen über der Inschrift mit dem Namen Dr. Christoph Herrlich. Es ist der Name ihres Sohnes, der hier starb. Die Mutter wusste lange nicht, ob sie die Kraft haben würde zu kommen. Doch sie ist hier. Im dicken Mantel, mit Mütze und Schal.

Getrennt von der Welt

Der Breitscheidplatz wirkt heute künstlich getrennt von der restlichen Stadt. Weiträumig abgesperrt ist der Weihnachtsmarkt, durch die tief hängenden Wolken scheint es, als sei er für einen Tag in Watte gepackt. Frederike Herrlich hält ein Teelicht in der Hand, so wie man einen verletzten Vogel halten würde. „Wir wollen uns nicht durch Terror und Hass spalten lassen. Darum ist das Gedenkzeichen auch ein Symbol für Toleranz und gegen Verbohrtheit“, sagt Michael Müller, der Regierende Bürgermeister.

Das Zeichen ist ein 17 Meter langer, mit Bronze verfüllter Riss im Boden. Der Aachener Schmied Michael Hammers hat das letzte Stück am Morgen in einem portablen Schmelzofen auf 1100 Grad erhitzt, bevor die Hinterbliebenen einen symbolischen Anteil Gold hineinrieseln ließen. Kann dies am Ende die Verschmelzung mit dem Geschehenen sein, die sie ein Jahr lang so sehr vermisst haben?

Michael Müller sagt: „Zeigen wir diesen Terroristen gemeinsam, was uns stark macht. Sie haben uns nicht spalten können, stattdessen sind wir noch weiter zusammengerückt.“

Doch rechts von ihm ist viel Platz, als er das sagt. Einen Meter weiter stehen dicht beieinander die neun Überlebenden und Angehörigen. An ihrer Seite der Opferbeauftragte Kurt Beck. Der Regen fällt auf sie und ihre schwach brennenden Kerzen. Sie haben sich im vergangenen Jahr Kraft gegeben, sich gegenseitig geholfen in Zeiten, in denen professionelle Unterstützung oftmals fehlte. Wenige Minuten später wird Angela Merkel sagen, dies sei ein „Tag der Trauer, aber auch ein Tag des Willens, das, was nicht gut gelaufen ist, besser zu machen“, sagt sie. Gespräche mit den Angehörigen hätten gezeigt, welche Schwächen der Staat offenbart habe.

Angela Merkel steht auf der anderen Seite des Regierenden. Neben ihr Wolfgang Schäuble, Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und all die Berliner Senatoren, die innenpolitischen Sprecher und Fraktionsvorsitzenden. Sie drängen sich um die weißen Rosen, die um das Denkmal, den Riss, der sich die Stufen hochschlängelt, gelegt sind. „Zur Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags am 19. Dezember 2016. Für ein friedliches Miteinander aller Menschen“ steht auf der obersten Treppenstufe. Darunter in alphabetischer Reihenfolge und mit Abstand voneinander die Namen der zwölf getöteten Menschen. „Wir trauern mit Ihnen um geliebte Menschen und teilen Ihren Schmerz“, sagt Michael Müller.

Die Menschenmenge kommt in Bewegung, Kerzen, die Wind und Regen gelöscht haben, werden wieder entzündet. Frederike Herrlichs Licht brennt noch, als sie die zwei Stufen zu ihrem Sohn hinabsteigt – ein Porträtfoto des damals 40-jährigen Christoph steht neben seinem Namen.

Symbol für den Anschlag

Der bronzefarbene Riss, der an diesem Tag tausendfach fotografiert und so um die Welt gesendet wird, ist nun das Symbol, das für den Anschlag steht. Für den Ort selbst funktioniert die Symbolik: Da ist die Spaltung in ein Davor und Danach für den Berliner Weihnachtsmarkt und auch für die Hinterbliebenen. Die Wunde, die sichtbar bleibt.

Was aber ist mit dem Riss in der Gesellschaft? Andere Länder haben nach Attentaten ihre Einigkeit demonstriert. Deutschland hat einen Riss zementiert.

Die französische Bevölkerung stand vereint für die Pressefreiheit nach dem Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“. Vereint gegen Gewalt und Islamismus nach dem Attentat im Pariser Nachtklub Bataclan. Vereint für die Werte der westlichen Freiheit nach dem Anschlag in Nizza. Das Attentat hatte die Beschädigten umso fester zusammengeschweißt. In Deutschland gab es kein selbstverständliches „Wir“, kein automatisches Zusammenrücken.

In der Gedächtniskirche findet vor der Einweihung am Vormittag eine religionsübergreifende Andacht statt. Brennende Kerzen werden verteilt, deren Licht von der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem stammt und per Lichterstaffette weitergegeben wurde. Ein Imam hilft beim Verteilen. Eine Vertreterin des Humanistischen Verbands trägt Gedichte vor. Dies sei ihm wichtig, sagt der evangelische Pfarrer Martin Germer: das Gedenken an die Tat nicht christlich zu vereinnahmen.

Gleich mehrfach greift Steinmeier in seiner Rede die Kritik von Angehörigen auf, die sich nach dem Anschlag vom Staat im Stich gelassen fühlten: „Zur Wahrheit gehört auch, dass manche Unterstützung spät kam und unbefriedigend blieb.“ Die Kritik solle nicht einfach verhallen, sie habe „etwas angestoßen und in Bewegung gesetzt“.

Steinmeier sagt, der Eindruck der mangelnden Unterstützung sei womöglich auch dadurch entstanden, dass es schon in den Tagen nach dem Anschlag diesen Reflex gab: zu betonen, dass sich die deutsche Gesellschaft nicht von der Tat einschüchtern lassen werde, ihre Freiheit nicht der Furcht opfern wolle. Dass sie so weiter leben werde „wie bisher, jetzt erst recht.“ Diese Parolen hätten nicht nur trotzig und selbstbewusst geklungen, sondern auch „seltsam kühl und abgeklärt“ – und auf die Hinterbliebenen und Verletzten wohl wie der allzu routinierte Versuch gewirkt, „den Schock zu unterdrücken, statt ihn auszuhalten, statt innezuhalten, um die Trauer auch öffentlich zuzulassen“.

Ein langer Weg liegt hinter ihnen

Schmerz und Leid zu verdrängen, sei nicht der richtige Weg, dem Terror zu trotzen. „Wir treten ihm auch dadurch entgegen, dass wir gemeinsam der Opfer gedenken und den Hinterbliebenen zur Seite stehen.“

Und noch in einem weiteren Punkt mahnt der Bundespräsident: Die Politik dürfe nicht zu eilfertig sagen, dass es „in unserer offenen Gesellschaft keine vollkommene Sicherheit geben kann, so richtig diese Erkenntnis auch ist“. Sie müsse zuerst aussprechen und anerkennen, wo vermeidbare Fehler geschehen seien. „Unsere Haltung muss sein: Dieser Anschlag hätte nie passieren dürfen. Und ja, es ist bitter, dass der Staat Ihre Angehörigen nicht schützen konnte.“

Die Hinterbliebenen und Verletzten haben nach diesem Jahr eine lange Reise hinter sich. Sie saßen vor Krankenhäusern, in Amtsstuben und bei Opferbeauftragten. Sie haben bei der Feuerwehr nach Antworten gesucht, um persönliche Gespräche gebeten und selbst einen Trauergottesdienst organisiert, in dem alle Namen der Getöteten verlesen wurden. Sie waren im Februar beim damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck im Schloss Bellevue, sie waren im Mai beim Regierenden Bürgermeister Michael Müller im Roten Rathaus, sie waren am Montag bei Angela Merkel im Bundeskanzleramt.

Drei Stunden habe sich die Kanzlerin Zeit genommen, erzählt einer, der beim Anschlag schwer verletzt wurde. Merkel habe sich von einem Tisch an den nächsten gesetzt und mit den Angehörigen der Todesopfer gesprochen. Sie hat sich bei den Überlebenden entschuldigt, dass sie leider keine Zeit mehr für ein Gespräch habe, weil sie zu einem Termin müsse. „Aber sie sagte, vielleicht lädt sie uns noch einmal nächstes Jahr ein.“

Am Dienstag werden rund 300 Hinterbliebene und Verletzte in großen, blau-weißen Polizei-Bussen vom Breitscheidplatz zum Abgeordnetenhaus gefahren. Sie fahren von einem weiträumig abgesperrten Bereich zum nächsten. Es sind auch Angehörige aus Israel nach Berlin gereist, die nicht in den Plenarsaal zur Gedenkstunde gehen wollen. Aber sie werden am Nachmittag in einem geschützten Raum noch ein persönliches Gespräch mit dem Opferbeauftragten der Bundesrepublik, Kurt Beck, führen.

Im Abgeordnetenhaus sitzt auch Astrid Passin, die am Breitscheidplatz ihren Vater verloren hat. Passin kennt das Haus inzwischen gut, denn sie hat hier viele Gespräche mit Politikern geführt, war auch als Gast zur ersten Sitzung des Anis-Amri-Untersuchungsausschusses geladen. Sie will Antworten auf ihre Fragen. Wer ist verantwortlich für die Katastrophe, wo haben die Behörden Fehler gemacht, wem sind Pannen passiert?

Aber alle heftigen politischen Debatten sind heute ausgesetzt. Amaryllis und Gerbera stehen vorn im Plenarsaal in Bodenvasen. Dezemberlicht fällt durch die Glasdecke. Der große Chor des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Gymnasiums singt Felix Mendelssohn Bartholdys „Abschied vom Walde“ zu Beginn der Gedenkstunde.

"Kraft der Versöhnung"

„Mir fehlen bis heute wie so vielen die richtigen Worte“, sagt Michael Müller. Er spricht von schweren Pannen bei der Verfolgung des Mannes, der am 19. Dezember so viel Leid verursacht hat, von den Demütigungen der Behörden bei den Hinterbliebenen. „Ich bitte Sie als Regierender Bürgermeister für diese Fehler um Verzeihung.“

Auch er werde den schrecklichen Anblick am Breitscheidplatz vor einem Jahr nicht vergessen. Aber er habe es als ermutigend empfunden, wie engagiert die Rettungskräfte gearbeitet hätten an diesem Abend. Müller betont, dass sich auch der ehrenamtliche Opferbeauftragte Roland Weber unermüdlich eingesetzt habe.

Es sei ein quälender Gedanke, dass dieser Attentäter schon vor dem 19. Dezember hätte abgeschoben werden können. Bei diesen Worten nicken einige Angehörige im Saal mit dem Kopf. Michael Müller nennt den Namen des Attentäters nicht. Bewusst nicht.

„Wir fühlen uns heute an diesem Tag besonders verbunden mit vielen Städten wie Paris, Nizza oder New York. Überall geht es darum, den Opfern schnell zu helfen.“ Auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche habe nach dem Anschlag ein unermüdliches Engagement gezeigt. „Wir müssen alles tun, dass sich solche schrecklichen Ereignisse nicht wiederholen“, sagt Müller. Dieser „Macht der Zerstörung“ müsse man die „Kraft der Versöhnung“ entgegensetzen. Der Chor singt „Ruhetal“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Astrid Passin war im Juli nach Nizza gefahren, um sich anzusehen, wie Frankreich dort der Opfer des LKW-Anschlags auf der Promenade im Juli 2016 gedachte. 86 Menschen waren damals gestorben. Sie sah Flugzeuge, die die Nationalfarben in den Himmel malten, und Emmanuel Macron, der die Freiheit beschwor. Seitdem schwebte den Hinterbliebenen ein Gedenken mit französischer Grandezza vor. Zwei französische Lieder sind es dann geworden: Die Gedenkstunde wird mit einer Rezitation aus „Wenn uns nur Liebe bleibt“, einem Text von Jacques Brel, und dem Lied „Vois sur ton chemin“ enden. Dieses Lied ist aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ von Bruno Calais.

Astrid Passin sitzt im Plenarsaal ganz rechts in der vierten Reihe. Sie beginnt zu weinen, hält ihre Hände vors Gesicht. Die Staatssekretärin Sawsan Chebli wechselt ihren Platz, setzt sich neben Astrid Passin. Sie flüstert ihr etwas zu, nimmt ihre Hand und hält sie fest. Als die Gedenkstunde beendet ist, begleitet sie Astrid Passin zum anschließenden Empfang. Möglicherweise hat sich der Abstand zwischen der Politik und den Angehörigen im Laufe dieses Tages etwas verringert.

Rosen und Kränze wie auf einem Grab

Unter den zwölf Opfern vom Breitscheidplatz waren zwar keine Franzosen, aber dennoch nimmt die Öffentlichkeit im Nachbarland Anteil an den Ereignissen zum Jahrestag des Anschlags. So erinnert die Zeitung „Le Monde“ am Dienstag daran, dass Innenminister Thomas de Maizière (CDU) kurz nach dem Anschlag mehr Kompetenzen für den Bund bei der Terrorbekämpfung gefordert hatte. Doch de Maizières „neue Sicherheitsarchitektur“, die bei den Bundesländern auf Ablehnung stieß, bestehe bislang nur auf dem Papier, urteilt „Le Monde“.

Der Brite Julian King nimmt derweil den Jahrestag zum Anlass, um etwas Grundsätzliches zur Haltung der europäischen Gesellschaften im Angesicht des Terrors zu sagen.

Der 55-Jährige war schon britischer Botschafter in Dublin und Paris. Nachdem die Wähler im Vereinigten Königreich im Juni 2016 für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hatten, wurde er von London auf den Posten des – voraussichtlich letzten – britischen EU-Kommissars berufen. Als Sicherheitskommissar ist King nun für die Terrorbekämpfung in der EU zuständig. Den so genannten „Islamischen Staat“, in dessen Namen der Attentäter Anis Amri den Anschlag verübt hatte, bezeichnet King als eine „blutrünstige und mittelalterliche Terrorgruppe“. Dem Tagesspiegel sagt King: „Der Anschlag galt nicht nur Berlin, sondern unseren europäischen Werten.“ Das Attentat auf dem Weihnachtsmarkt sei ein Versuch gewesen, „Angst und Hass zu verbreiten, gegen die Offenheit und Toleranz, für die unsere Gesellschaft steht“. Doch: „Dieser Versuch ist misslungen. Er wird auch langfristig nicht gelingen.“ Dass ein Brite sich derart zur Widerstandsfähigkeit Europas äußert, ist kein Zufall. Denn auch nach dem Austritt der Briten aus der EU wollen London und die Kontinentaleuropäer im Anti-Terror-Kampf eng zusammenarbeiten.

Am Abend liegen draußen auf den Stufen Rosen und Kränze wie auf einem frischen Grab. Jocelyn B. Smith, die schon am Tag nach dem Anschlag mit ihrem Chor an dieser Stelle gesungen hat, sitzt nun drinnen in der Kirche am Flügel und stimmt „Amazing Grace“ an. Draußen summen die Leute mit. Als die Glocken verklingen, löst sich die Gesellschaft auf. Angehörige stellen ihre Lichter auf die Stufen, junge Leute gehen mit Blechbüchsen herum und sammeln Spenden für die Angehörigen. In die Blechbüchsen passt schon nach wenigen Minuten nichts mehr hinein.

Michael Hammers, der Schmied, steht gelöst neben seinem Werk. Ab halb acht am Morgen hatte er seinen portablen Schmelzofen zwei Stunden lang mit Gas vorgeheizt, damit er zu der Zeremonie, in der die Angehörigen ihr symbolhaftes Goldpuder hineingeben würden, die richtige Temperatur haben würde. Ein bewegendes Projekt, sagt Hammers. Drei Hinterbliebene haben ihm gesagt, sie wüssten noch nicht, ob sie diesen ganzen langen Tag mit den Andachten und Empfängen und Reden durchstehen würden. Aber für diese Geste sind sie extra angereist.

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