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Die Berliner CDU will künftig ihre Mitglieder stärker mit einbeziehen.

© imago/Eibner

CDU Berlin: Bei der CDU wird die Basis zum Boss

Nach der schweren Wahlniederlage im September zieht die CDU Konsequenzen. Künftig befragt sie ihre Mitglieder.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Berliner CDU will nach ihrer schweren Wahlniederlage im September 2016 die innerparteiliche Demokratie stärken. Als erster großer Kreisverband führte die CDU Steglitz-Zehlendorf das Mitgliederprinzip ein. Über die Besetzung von Parteiämtern und die Nominierung von Wahlbewerbern entscheidet künftig die CDU-Basis im Bezirk. Dies wurde bisher nur in den kleinen Kreisverbänden Pankow und Lichtenberg so praktiziert.

Eine Mitgliederversammlung im Bezirk stimmte dieser Reform mit 90-prozentiger Mehrheit zu. Der CDU-Kreischef Thomas Heilmann sprach von einem „großen Erfolg“. Über viele Jahre sei im Südwest-Verband der Union erfolglos versucht worden, das Mitgliederprinzip einzuführen. Dieses Mal sei die Abstimmung darüber „eine klare Angelegenheit“ gewesen. Erstmals wird der Mitgliederentscheid bei der Nominierung des CDU-Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf erprobt. Zur Wahl stehen der Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann und sein Herausforderer Heilmann.

Auch der CDU-Landesvorstand will die 12.000 Mitglieder in Berlin besser einbinden und startete dafür eine interne Umfrage. Es geht um Schlussfolgerungen aus dem Ergebnis der Abgeordnetenhauswahl 2016, um neue Beteiligungsmöglichkeiten für die Parteibasis und den Versuch, die Berliner CDU für Frauen attraktiver zu machen. Dieser Dialog mit den Mitgliedern sei „das Fundament eines erfolgreichen Neubeginns“, sagte die CDU-Landesvorsitzende Monika Grütters.

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