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Das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste ist, laut Polizei, gestiegen.

© Maurizio Gambarini/dpa

BVG-Sicherheitsbericht 2016: Mehr Taschendiebstähle in Bussen und Bahnen

Gewaltätige Übergriffe in Bahnen und Bussen sind leicht gestiegen, bleibt aber im Verhältnis hinter der gewachsenen Fahrgastzahl zurück. Taschendiebstähle nehmen dagegen deutlich zu.

Berlin - Die Zahl der Gewaltvorfälle in Bahnen und Bussen ist leicht gestiegen, bleibt aber im Verhältnis deutlich hinter den gewachsenen Fahrgastzahlen zurück. Laut Sicherheitsbericht von 2016, den die BVG am Montag veröffentlicht hat, haben die Gewaltdelikte im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent gegenüber 2015 zugenommen. Zugleich waren 2016 täglich rund drei Millionen Menschen in U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen unterwegs, eine Steigerung von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Straftaten insgesamt ist 2016 hingegen um 8,5 Prozent gestiegen. Besonders stark nahm die Anzahl der Taschendiebstähle zu.

Insgesamt sei man mit der Sicherheit im Liniennetz der BVG „sehr zufrieden“, sagte Unternehmenssprecher Markus Falkner. Die Maßnahmen, die 2011 in Zusammenarbeit mit dem Senat auf den Weg gebracht wurden, zeigten Wirkung. „Wir haben gemeinsam und sehr konzentriert reagiert“, sagte Falkner. Zuvor hatten die gewalttätigen Übergriffe in Bussen und Bahnen einen Höhepunkt erreicht. Neben einer Personalaufstockung habe auch die Ausweitung von Videotechnik zum Rückgang beigetragen. Für das letzte Jahr meldet die BVG im Bericht 3106 Gewaltdelikte. Im Vergleich dazu waren es 2011 noch 3897. Die U-Bahn-Netze der Stadt sind bereits seit fünf Jahren flächendeckend mit Kameras ausgestattet. Busse und Straßenbahnen sollen noch dieses Jahr folgen.

Die Kosten, die beim Beseitigen von Vandalismusschäden entstanden, sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. 3,9 Millionen Euro musste die BVG dafür 2016 aufwenden.

Der Anstieg an Taschendiebstählen sei kein Problem der BVG, sondern ein stadtweites, hieß es seitens der Polizei. Im gesamten Stadtgebiet hat es 2016 laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von elf Prozent gegeben. „Ein Großteil der festgestellten Taschendiebe sind reisende Täter“, sagte ein Polizeisprecher. Im vergangenen Jahr habe man eine europaweit aktive Gruppierung zerschlagen können. 2017 zeichne sich bis jetzt ein deutlicher Rückgang ab. Das Polizeipräsidium meldet außerdem einen positiven Effekt der seit Februar auf den Weg gebrachten Doppelstreife. Besonders nachts gehen Polizisten und Wachleute der BVG gemeinsam auf Patrouille. Besonders das Sicherheitsempfinden der Passagiere sei gestiegen, hieß es. Ken Münster

Ken Münster

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