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Die Kids aus der "Schatzkiste" probierten die Figuren gleich aus.

© During

Wirtschaftshof startete Initiative für Spandau: Schach für Kita-Kids

Die frühe Beschäftigung mit dem Spiel fördert Sprachentwicklung, Sozialverhalten und Konzentrationsvermögen.

So richtig wussten die Jungen und Mädchen in der Kita „Schatztruhe“ beim ersten Kontakt mit ihrem neuesten „Spielzeug“ noch nicht, was es damit auf sich hatte. Aber sie verteilten die großen Figuren schon einmal auf den Feldern des großen Schachbrettes, das auf dem Boden des Mehrzweckraums ausgelegt war. Auf Initiative von Gabriele Fliegel, der Vorsitzenden des Wirtschaftshofes - einer Vereinigung von Spandauer Geschäftsleuten – beteiligt sich die Kindertagesstätte am bundesweiten Projekt „Schach für Kids“, weitere Kitas im Bezirk sollen folgen.

Mit Schach bessere Zensuren

Die Idee stammt von Ralf Schreiber, Vorstandsmitglied des Berliner Vereins Kultur & Sport, einem begeisterten Schachprofi. Dessen Tochter Sarah erlernte das Spiel aus eigenem Antrieb im Alter von nur zweieinhalb Jahren. Nach der erfolgreichen Umsetzung eines Pilotprojektes im Ennepe-Ruhr-Kreis folgte eine wissenschaftliche Studie, die belegte, dass die frühe Beschäftigung mit dem Schachspiel bei Drei- bis Sechsjährigen deutlich die Sprachentwicklung, das Sozialverhalten und das vorausschauende Denken fördert. Schreiber spricht von einer zehnfachen Erhöhung des Konzentrationsvermögens, bei Schulversuchen lagen die Noten der Schach-Kids um durchschnittlich 0,8 Zensurpunkte über denen der Mitschüler.

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Dabei geht es nicht darum, viele kleine Schachprofis heranzuziehen, betont Schreiber. Die Kinder werden ganzheitlich mit den einzelnen Figuren vertraut gemacht, so stehen die Türme für Burgen und Schlösser und die Bauern für den Bauernhof. Und weil die Kinder es lieber bunt mögen, sind die Figuren der Bretter in Originalgröße nicht klassisch schwarz und weiß, sondern blau und gelb und können für einige Spiel- und Lernvarianten auch durch bunte Chips ersetzt werden. Behutsam lernen die Kids so, andere Figuren zu schlagen und die eigenen zu decken. Dabei hat Ralf Schreiber deutliche Unterschiede festgestellt. „Die Mädchen beschützen ihre Figuren, die Jungen preschen vor und machen Beute.“ Seit 2014 auch in Berlin auf dem Vormarsch, damals wurden mit Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag die ersten Kita-Mitarbeiter aus einigen Kiezen geschult. Jetzt hat der Wirtschaftshof die Initiative für Spandau ergriffen und der „Schatztruhe“ ein Schach für Kids-Set im Wert von 500 Euro gespendet. „Wir hoffen, dass das Beispiel Schule macht und sich viele Sponsoren finden, die Sets für weitere Kindertagesstätten spendieren“, so Gabriele Fliegel.

Ralf Schreiber erklärt Havel-Kids Chefin Barbara Müter-Zwisela, Kita-Leiterin Sabin Müller-Atzerodt und Gabriele Fliegel das Konzept.
Ralf Schreiber erklärt Havel-Kids Chefin Barbara Müter-Zwisela, Kita-Leiterin Sabin Müller-Atzerodt und Gabriele Fliegel das Konzept.

© During

Die von den Havel-Kids betriebene Kita „Schatztruhe“ in der Heidereuterstraße ist ein Kooperationsprojekt mit dem Wirtschaftshof und bietet neben der klassischen Betreuung den Mitarbeitern von Firmen insbesondere aus dem Bereich des Einzelhandels, die hier entsprechende Plätze gebucht haben, erweiterte Öffnungszeiten von 5.30 bis 21 Uhr einschließlich Samstagsbetreuung. Bisher hat man Platz für 80 Kinder, derzeit entsteht auf dem Nachbargrundstück eine zweite Kindertagesstätte mit 90 Plätzen.

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