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Die Animation zeigt den Blick durch den Hofgarten auf das Hochhaus an der Gartenfelder Straße.

© Nöfer Architekten

Quartier an der Paulsternstraße: 480 neue Wohnungen in Haselhorst

Der Wohnungsbau in Spandau boomt. In Haselhorst soll eine weitere Siedlung entstehen, die Nachbarn sind weniger begeistert.

Mit den Wohnungsbauprojekten in Spandau geht es Schlag auf Schlag. Während in Hakenfelde die Pepitahöfe mit 1024 Wohnungen ihrer Vollendung entgegen gehen, plant die Berliner Kilian-Immobiliengruppe bereits ihr nächstes Großprojekt in Spandau. An der Paulsternstraße in Haselhorst, zwischen dem Metro-Großmarkt und der Gartenfelder Straße, sollen rund 480 Wohnungen entstehen. An der Gartenfelder Straße ist ein elfgeschossiges Hochhaus vorgesehen, dass mit dem vorhandenen, 13stöckigen Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite korrespondiert. Auf diese Weise entsteht eine Torsituation. Die übrigen Wohnhäuser mit vier bis sieben Geschossen sollen beiderseits eines Hofgartens entstehen. Rund 480 Wohnungen mit insgesamt circa 32 300 Quadratmetern Wohnfläche und 900 Quadratmeter Gewerbeflächen sind geplant. Außerdem wird ein Parkhaus mit 384 Stellplätzen gebaut, das sind rund 100 mehr als ein Verkehrsgutachten als Bedarf errechnet hat.

´Mit städtischen Wohnungsbaugesellschaften im Gespräch

Wie schon bei den Pepitahöfen, die von Degewo und WBM übernommen wurden, ist die Kilian-Gruppe auch beim Haselhorster Projekt mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften im Gespräch. Das 26 750 Quadratmeter große Gelände hatte zuvor mehrere Jahrzehnte lang der Siemens AG gehört, die es aber nicht für den Bau von Produktionsstätten nutzte. Stattdessen befanden sich hier Arbeitnehmergärten, die Lauben sind im vergangenen Jahr abgerissen worden. Da auf dem Areal dafür nicht genügend Platz vorhanden ist, haben die Investoren zusätzlich ein rund 4500 Quadratmeter großes Grundstück nördlich der Gartenfelder Straße erworben, dass dem Bezirk als Kinderspielplatz zur Verfügung gestellt wird, teilten Vertreter des Stadtplanungsamtes jetzt im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung mit.

Nachbarn befürchten, von der neuen Siedlung gestört zu werden

Dort wurden auch die Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit am Bebauungsplanverfahren vorgestellt. Nachdem die Investoren bereits im Vorfeld zu einer Informationsveranstaltung gebeten hatten, nutzen 13 Bürger die Möglichkeit, sich im Rathaus über die Pläne zu informieren. Insgesamt gingen 15 Stellungnahmen ein. Bewohner von benachbarten Reihenhäusern am Hunckemüllerweg befürchten, von der neuen Siedlung gestört zu werden und äußerten zahlreiche Bedenken, die bei der Abwägung aber weitgehend verworfen wurden. Das reichte bis hin zu der geäußerten Befürchtung einer „Ghettobildung“ und einer steigenden Kriminalität, falls es zu viele Sozialwohnungen geben würde. Alle würden den Neubau von Wohnungen in Berlin für notwendig halten, doch niemand wolle sie vor der eigenen Tür haben, konstatierte Beate Christ (CDU).

Lediglich die drohende Verschattung soll in der Planung berücksichtigt werden. Tatsächlich würden nach der ursprünglichen Planung einige der Reihenhausgrundstücke in den Sommermonaten vormittags im Schatten liegen, zwei davon auch im Winter, so Marc Schönberger vom Stadtplanungsamt vor dem Ausschuss. Als Kompromiss werde jetzt erwogen, bei dem am nächsten zu den Nachbarn gelegenen Gebäude auf ein Voll- und ein Staffelgeschoss zu verzichten.

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