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Werner Ipta, Torsten Akmann, Dienstgruppen-Leiterin Verena Steinke, Asmahan Er, Swen Schulz und Raed Saleh (v.l.n.r.).

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Ortstermin in der Heerstraße-Nord: Mobile Polizeiwache für Spandau

Innen-Staatssekretär Tosten Akmann sagte mehr Polizeipräsenz im Staakener Problemkiez und in der Altstadt zu.

Spandau wird eine der fünf für Berlin geplanten, mobilen Polizeiwachen erhalten. Das sagte Innen-Staatssekretär Torsten Akmann (SPD) am Montag bei einem Ortstermin mit dem Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD), dem Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokraten im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, und Polizeivertretern im Problemkiez Heerstraße-Nord. Die Partei hatte zuvor auf Initiative von Schulz rund 1000 Unterschriften für eine solche Wache gesammelt.

"Wir sind das Armenhaus von Berlin"

„Wir sind das Armenhaus Berlin“, klagte Saleh, der selbst im Kiez groß geworden ist und heute auch Kreisvorsitzender seiner Partei in Spandau ist. Zu den Alteinwohnern der Großsiedlung, meist Senioren oder kinderreiche Familien, kommen verstärkt Menschen, die aufgrund der hohen Mieten aus den Innenstadtbezirken an den Stadtrand vertrieben wurden und sich allein gelassen fühlen. Der Bereich hat die niedrigste Sozialstruktur in Berlin, ist geprägt von Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Senioren trauen sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße und viele Eltern lassen ihre Kinder nur ungern aus dem Haus.

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Dealer selbst auf den Kinderspielplätzen

Selbst auf Spielplätzen wird gedealt, erst kürzlich habe es eine Auseinandersetzung zwischen Drogenbanden gegeben, berichtet Asmahan Er. Die Mutter von fünf Kindern engagiert sich ehrenamtlich im Quartiermanagement und sagt, was viele denken: „Wir sind verlassen, keiner interessiert sich mehr für uns“. Dazu kommen Diebstähle von Fahrrädern und aus Autos, Kellereinbrüche und immer wieder häusliche Gewalt, bestätigt Polizeioberrat Werner Ipta, Leiter des Abschnitts 23. Die Heerstraße-Nord ist kein Kriminalitäts-Hotspot, aber der Schwerpunkt in seinem Bereich. Für die Siedlung ist eine eigene Dienstgruppe zuständig. Wann immer es geht, sind hier Streifen unterwegs. Am Montag patrouillierten acht Beamte rund um das Einkaufszentrum an der Obstallee, vor dem sich regelmäßig auch eine Trinkerszene trifft. Sehr zum Leidwesen der Anwohner, die dann schon einmal Tomaten aus den Fenstern werfen.

Die mobile Woche soll das Sicherheitsgefühl der Anwohner stärken und ihnen direkte Ansprechpartner bieten. Sie soll nicht nur in der Heerstraße-Nord, sondern im Wechsel auch in der Spandauer Altstadt und vor dem Bahnhof stehen. Bis dahin wird allerdings noch einige Zeit vergehen. „Der Beschaffungsvorgang wurde eingeleitet“, sagte Torsten Akmann. Wenn die Ausschreibung für die Spezialfahrzeuge erfolgt ist wird es noch rund ein Jahr dauern, bis diese einsatzbereit sind.

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