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Christoph Grabka kümmert sich um die Belange der Radfahrer in Spandau.

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Fahrradverkehr in Berlin: "Rund ums Rathaus Spandau wird's für Radler gefährlich"

Der Interessenvertreter der Spandauer Radler nennt die Gefahrenstellen im Bezirk. Und welche finden Sie verbesserungswürdig?

Wie gut sind Radfahrer in Spandau aufgehoben? Fünf Fragen an Christoph Grabka, den stellvertretenden Sprecher der Stadtteilgruppe Spandau des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und Sprecher des Fahr-Rats, der das Bezirksamt berät.

Herr Grabka, wie beurteilen Sie die Spandauer Fahrrad-Politik im Vergleich zu den anderen Berliner Bezirken, welchen Rang hat Spandau im Vergleich?

Spandau gehört sicher nicht zu den schlechtesten Bezirken, was die Fahrrad-Politik anbetrifft, leider aber auch nicht zu den Besten. Es ist jedoch zu erkennen, dass die Bedürfnisse der Radfahrer viel besser beachtet werden als noch vor einigen Jahren.

Seit 2014 gibt es den Spandauer Fahr-Rat, der das Bezirksamt berät und in dem auch der ADFC vertreten ist. Wie hat sich dieses Gremium aus Ihrer Sicht bewährt und hat sich die Situation der Radfahrer in Spandau seitdem verbessert?

Das Gremium hat sich auf alle Fälle bewährt. Es wurden viele Themen bearbeitet und zu einem großen Teil auch gelöst. So wurden mehrere Anfragen an den Verkehrsausschuss der BVV von uns beantwortet und zum Teil mit sinnvollen Alternativen ergänzt. Wir erreichten, dass Gefahrenpunkte beseitigt wurden, wie z.B. eine Gefahrenstelle an den Bushaltestellen vor dem Rathaus oder die Ausbesserung des Pflasters am Spektegrünzug. Die direkte und offene Kommunikation zwischen Politik, fahrradinteressierten Bürgern und den Bezirksamtsmitarbeitern hat sich bewährt.

Welches sind die derzeit schlechtesten Strecken für Radfahrer in Spandau?

Da ist sicher der Bereich zwischen Rathaus, Ellipse und Bahnhof zu nennen. Hier hat es ja auch schon viele Verbesserungsvorschläge von anderer Seite gegeben, die leider im Sande verliefen. Die ADFC-Stadteilgruppe hat im FahrRat weitere Vorschläge eingebracht und bleibt weiter dran. Die Heerstraße und auch der Spreeradweg, der bisher an unserer Bezirksgrenze endet, gehören zu den weiteren Problemkindern.

Gibt es besondere Gefahrenstellen für Radfahrer im Bezirk wo Sie dringend Verbesserungen fordern?
Die Situation vor dem Rathaus sehen wir wegen des intensiven kreuzenden Fußgängerverkehrs als gefährlich an und arbeiten an Verbesserungen. Ein Problem für alle Beteiligten ist auch die Ausfahrt vom Taxistand und den Parkplätzen vor dem Bahnhof. Hier wäre es sinnvoll, den Radweg nach hinten zu verlegen, damit die Radler hinter einem verkehrsbedingt wartenden Auto vorbeifahren können. Die kurz dahinter befindlichen Wartehäuschen verdecken die Sicht für Fahrgäste und Radfahrer. Deshalb sollte der Radweg hier auch in Richtung Bahnhof verschwenkt werden. Häufig gibt es aber auch Probleme mit zugeparkten Radstreifen oder viel zu engen Radwegen, wie in der Seegefelder Straße.

Was ist vorbildlich, wo kann Spandau als Vorbild für andere Bezirke oder Städte dienen?
Zu unseren vorbildlichen und auch gerne genutzten Strecken gehören der Bullengraben und der Spektegrünzug, auch wenn es hier ebenfalls noch Verbesserungspotential gibt.

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