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Die denkmalgeschützten Tennisplätze waren bei Prominenten sehr beliebt.

© Kai-Uwe Heinrich

Wohnungsprojekt am Ku'damm: Historischer Tennisplatz wird nicht bebaut

Lange wurde diskutiert, nun kommt die Absage an das umstrittene Bauvorhaben für 70 Wohnungen auf den "Tennisplätzen am Ku'damm".

Das umstrittene Wohnungsbauprojekt auf den früheren "Tennisplätzen am Ku’damm" nahe dem Lehniner Platz ist aus Sicht des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf endgültig vom Tisch. Nach Anwohnerprotesten hatte sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schon im Frühjahr gegen 70 neue Wohnungen in dem Hof hinter Häusern an der Cicerostraße ausgesprochen. Jetzt lehnte auch das von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher geleitete Baukollegium eine Bebauung ab, nachdem der bezirkliche Baustadtrat Marc Schulte (SPD) angehört worden war.

Der Investor wird in den nächsten Tagen benachrichtigt

In den nächsten Tagen will der Bezirk der Eigentümerfirma des Grundstücks die "Versagung" ihres Vorhabens ankündigen. Dem Investor Shore Capital stehe im Rahmen des baurechtlichen Ablehnungsverfahrens noch eine Anhörung zu, sagte Schulte. Damit wird er allerdings nichts mehr zu tun haben, denn am Donnerstag endet seine Amtszeit. Dem Baukollegium gehören auch Architekten und Stadtplaner an. Laut Schulte stellte sich das Gremium aus zwei Gründen gegen das Bauvorhaben.

Der ehemalige Tennisplatz steht unter Denkmalschutz

Zum einen steht der frühere Tennisplatz, auf dem einst auch Künstler wie Erich Kästner und Vladimir Nabokov spielten, als Teil des sogenannten WOGA-Komplexes unter Denkmalschutz. Nach Plänen des Architekten Erich Mendelsohn war das Quartier neben dem Kurfürstendamm in den 1920er bis 1930er Jahren entstanden. Das bekannteste Gebäude ist die heutige Schaubühne am Lehniner Platz.

Abgesehen vom Denkmalschutz sei es in der Beratung des Baukollegiums auch um die Architektur gegangen, sagte Schulte. Nach Ansicht der Experten hätten die Entwürfe nicht zur Umgebung gepasst. Die "Tennisplätze am Ku’damm" schlossen im Jahr 2007, seitdem ist dieser Teil des Hofs eine umzäunte Brache. Das Scheitern des Wohnungsprojekts muss nicht heißen, dass es dabei bleibt. Bezirkspolitiker hatten unter anderen den Bau einer Kita angeregt.

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