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Ein Entwurf von Giorgio Granatiero und Lou Hofmann (TU München), im Hintergrund die einstige Hochschule für Musik an der Fasanenstraße.

© Simulation: Promo

Hochhäuser für die City West: Ideenwettbewerb zur Belebung des Quartiers am Zoo

Architekturstudenten haben spektakuläre Ideen für die Gegend um den Bahnhof Zoo präsentiert. Fast alle Entwürfe sehen neue Hochhäuser vor.

Hochhäuser wollen sie fast alle bauen in der City West, die Studenten der Bauhaus Universität Weimar, der School of Architecture Potsdam und der Technischen Universität München – und sie haben nun spektakuläre Vorschläge vorgelegt. Eingeladen zum „städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Zukunft der City West“ hatte sie der Werkbund Berlin auf Initiative des Stadtentwicklungsexperten der CDU-Fraktion, Stefan Evers. Ihm ist es ein Dorn im Auge, dass das Quartier nordwestlich des Bahnhofs Zoo trotz bester Lage vernachlässigt sei.

Den ersten Preis teilen sich zwei Studententeams der TU München. Giorgio Granatiero und Lou Hofmann bilden ein Dreieck aus den bestehenden Hochhäusern Upper West und Zoofenster und ergänzen diese um zwei weitere Türme, einen am Hardenbergplatz und einen weiteren nördlich davon an der Hardenbergstraße. Simon Kochhan und Constantin Wolf legen eine Kette aus fünf Hochhäusern an der Jebensstraße an, die sie über die Hertzallee hinaus verlängern wollen.

Ein zweiter Preis geht nach Weimar. Das „Zoopark Quartier“ von Hang Wu und Yi Yao besticht durch ein Band aus Parks und begrünten Straßen, das von der viel befahrenen Hardenbergstraße bis zum Landwehrkanal reicht. Diese grüne Ader führt quer durch das Quartier nördlich der Bahntrasse.

Hochhäuser entlang der Jebensstraße: Simon Kochhan und Constantin Wolf von der TU München gewannen einen der zwei ersten Preise.
Hochhäuser entlang der Jebensstraße: Simon Kochhan und Constantin Wolf von der TU München gewannen einen der zwei ersten Preise.

© Simulation: promo

Das „Zoopark Quartier“ (Hang Wu und Yi Yao, Bauhaus Universität Weimar) errang Platz zwei, es war der Favorit des Wettbewerbs-Initiators Stefan Evers.
Das „Zoopark Quartier“ (Hang Wu und Yi Yao, Bauhaus Universität Weimar) errang Platz zwei, es war der Favorit des Wettbewerbs-Initiators Stefan Evers.

© Simulation: promo

Evers will einen neuen Masterplan

Der dritte Preis geht nach Potsdam, Studenten von Jan Kleihues haben die traditionellen Charlottenburger Gründerzeitblöcke als städtebauliches Ordnungsprinzip aufgenommen. Kleihues hatte 2013 selbst einen Masterplan vorgelegt, der viel diskutiert wurde.

Jury-Mitglied Evers lobte die Entwürfe: „Unverstellt von den Zwängen der Realität und den Debatten sind erstaunliche Vorschläge gelungen.“ Dass alle den Bau von Hochhäusern anregen, zeige, dass im westlichen Zentrum Dichte gefragt sei. Und anders als Senatsbaudirektorin Regula Lüscher es wünscht, hat niemand alle Bauten aus den 50er Jahren unter Schutz gestellt, obwohl alle Entwürfe zurückhaltend mit dem Gebäude der Berliner Bank aus dieser Zeit umgehen.

Evers hofft, dass der Wettbewerb als „Debattenbeschleuniger“ wirkt: „Wir haben einen Masterplan, den ich für überholt halte.“ Zwar sei dieser nur fünf Jahre alt, aber seitdem habe sich viel verändert und es gebe starke Wachstumsimpulse. Die Fraktionen von CDU und SPD hätten sich für eine Überarbeitung ausgesprochen. „Das ist ein großes Thema für die nächste Legislaturperiode.“

Die Grundstückseigentümer hätten sich am Wettbewerb beteiligt; der neue Eigentümer des einst für ein Riesenrad gedachten Geländes habe sogar das Budget aufgestockt und die Verleihung eines dritten Preises ermöglicht.

- Update: Weitere Materialien zum Wettbewerb stehen seit dem 20. Februar auf der Webseite des Werkbunds Berlin.

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