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Screenshot vom Twitteraccount des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg. Mit automatisch verbreiteten Mitteilungen werden 36 Follower erreicht.

© BayViertel

Berliner Bezirke und Social Media: Twittern von Amts wegen

Die Bezirksämter Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg kommunizieren nicht wirklich über Social Media. Warum ist das so?

Von Markus Hesselmann

Warum das mit diesem Internet und Berlins Bezirksämtern nicht wirklich funktioniert, interessierte mich als Kiezblogger aus dem Bayerischen Viertel. Nicht nur, dass immer noch nicht alle das vor einem Jahr angekündigte „Online-Ordnungsamt“ installiert haben. Auch die Kommunikation über soziale Netzwerke läuft nicht wirklich. Warum ist das so?

Über Twitter ging die Frage ans Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Wie die anderen Bezirke ist es in dem sozialen Netzwerk immerhin präsent. Eine Antwort blieb tagelang aus, was nicht verwundert, denn von Amts wegen twittert dort ein Roboter bezirkliche Mitteilungen ans Volk. 104 Follower erreicht diese Einbahnstraßenkommunikation derzeit. In Tempelhof-Schöneberg sind es 36. Zum Vergleich: Londoner Bezirke bringen es auf 15.000 und mehr Follower, weil sie mit den Bürgern tatsächlich interagieren.

Als sich nach Tagen dann doch noch ein Charlottenburg-Wilmersdorfer Mensch einschaltete, kam eine leicht schnippische Replik, Tenor: So sei doch besser als gar nicht, oder? Die Nachfrage, dass den Verantwortlichen im Bezirk die doch nur rund 100 Follower zu denken geben müssten, wurde nicht mehr beantwortet.

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Der Bezirksverordnete Alexander Kaas Elias von den Grünen, als @_Alex_Berlin bei Twitter sehr aktiv, hatte den Austausch mitbekommen und verwies auf eine „Drucksache“, laut der die BVV im Jahr 2011 das Bezirksamt aufgefordert hatte, „seine Kommunikationsmaßnahmen um Instrumente des Web 2.0 zu ergänzen“. Das wurde wortreich abgelehnt, unter anderem mit dem Hinweis, soziale Netzwerke seien „hochproblematische Privatunternehmen, die zu einer Gefahr für ihre Nutzer werden können“. Das Bezirksamt „sollte solchen Unternehmen nicht durch seine Mitwirkung den Anschein von Seriosität verleihen“.

Ein Hintertürchen ließ man sich offen: Derzeit, also im Jahr 2011, prüfe die Senatskanzlei, „ob und in welcher Form eine Präsenz des Landes Berlin in sozialen Netzwerken sinnvoll sein könnte“. Den Ergebnissen dieser Prüfung wolle man nicht vorgreifen. Na denn, Glückwunsch zum fünfjährigen Prüfjubiläum.

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