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Karl Max Einhäupl (rechts) bleibt bis 2020 Cehf der Charité.

© dpa

Berliner Universitätsmedizin: Einhäupl bis 2020 Chef der Charité

Karl Max Einhäupl bleibt länger als vorgesehen. Eigentlich sollte Europas größte Universitätsklinik schon ab 2018 einen neuen Chef bekommen.

Der Job ist ziemlich anspruchsvoll, die Arbeitszeiten ausufernd, der politische Druck enorm – vielleicht hat sich deshalb niemand gefunden, der Karl Max Einhäupl ablösen möchte. Einhäupl, geboren 1947, ist seit fast zehn Jahren Vorstandsvorsitzender der größten Universitätsklinik Europas: der landeseigenen Charité. Kommende Wochen wird sich der Aufsichtsrat der landeseigenen Klinik mit der Personalie befassen. Nach Tagesspiegel-Informationen steht dabei fest: Einhäupl macht den Job nochmal – und zwar bis 2020.

Krankenhausleiter müssen mit Politikern, Gewerkschaften, Kassen und Patienten reden

Offiziell bestätigt wurde dies am Donnerstag nicht. Wie berichtet, endet Einhäupls reguläre Amtszeit kommendes Jahr. Nun soll es offenbar eine Zwei-Jahres-Frist geben, um seinen Nachfolger zu finden. Wie für derlei Posten üblich, wird wohl eine Firma engagiert werden, die einen passenden Kandidaten finden soll. Zwar sind solche Spitzenposten in Krankenhäusern vergleichsweise gut bezahlt – mehrere Zehntausend Euro im Monat garantiert. Geeignete Kandidaten aber finden sich selten. Klinikleiter müssen mit den Planungsbehörden und deren vorgesetzten Politikern, den Krankenkassen, diversen Berufsverbänden von Ärzten und Pflegekräften sowie Patientenvertretern verhandeln können. In Einhäupls Fall kommen noch selbstbewusste Spitzenforscher dazu.

Charité schreibt unter Einhäupl schwarze Zahlen

Einhäupl ist Neurologe, stammt aus München und gilt in Wissenschaftskreisen als gut vernetzt. Nicht erst der rot-rot-grüne Senat aber schätzt ihn vor allem, weil unter Einhäupls Ägide die chronisch klamme Charité begann, die Jahre mit leichtem Plus abzuschließen. Der Spardruck der Landesregierung auf ihre Prestigeklinik hat nicht nur Einhäupls Job erschwert. Immer wieder streikten die Pflegekräfte, sie forderten mehr Personal auf den Stationen – schon um massenhaft angehäufte Überstunden abzubauen und stressbedingte Behandlungsfehler zu vermeiden. Allerdings dürften Befürchtungen in der Belegschaft, die Charité könnte von einem Betriebswirt mit härterem Sparanspruch übernommen werden, nun vorerst nachlassen. Stadtweit verfügt die Klinik über mehr als 3000 Krankenbetten, pro Jahr werden Hunderttausende Patienten versorgt. Mit 17.000 Mitarbeitern gehört die Charité zu den größten Arbeitgebern der Stadt.

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