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Fahrradfahrer im Straßenverkehr (Symbolbild)

© Julian Stratenschulte/dpa

Berliner Mobilitätsgesetz: Ingenieure für Radverkehrsplanung dringend gesucht

Jeder Bezirk soll zwei Experten für Radverkehr einstellen, um die Fahrradmobilität voran zu bringen. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig.

In den Behördenmühlen kommt das Mobilitätsgesetz voran. Doch ein Jahr nach dem rot-rot-grünen Start fehlen Fachleute, um die neue Linie auf die Straße zu bringen. Das zeigt die Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Stefan Gelbhaar.

Schon relativ komplett ist demnach die Radverkehrsmannschaft in der zum Senat gehörenden Verkehrslenkung Berlin (VLB): Die Besetzungsverfahren für die zehn per Nachtragshaushalt finanzierten Stellen seien abgeschlossen. Sieben Beschäftigte haben ihren Dienst bereits angetreten, die anderen drei folgen bald.

Mehrere Bezirke berichten von Mangel an Fachleuten

Die Rückmeldungen aus den Bezirken, die laut Koalitionsvertrag je zwei Ingenieursstellen für Radverkehrsplanung erhalten sollten, sind durchwachsen: Charlottenburg-Wilmersdorf fand zwar auf Anhieb zwei geeignete Bewerber, aber einer ging dann doch lieber zur neu gegründeten InfraVelo GmbH, die – zunächst als Tochter der landeseigenen Grün Berlin – den Bau von Radverkehrsanlagen managen soll.

In Neukölln sind beide Stellen besetzt, Treptow-Köpenick und Steglitz-Zehlendorf folgen zum Januar. Friedrichshain-Kreuzberg hat 1,5 Stellen besetzt, Tempelhof-Schöneberg muss mangels Bewerbungen die zweite Stelle erneut ausschreiben. Pankow, Reinickendorf, Mitte, Spandau und Marzahn-Hellersdorf fanden bisher gar keine geeigneten Kandidaten. Und in Lichtenberg läuft die Ausschreibung erst jetzt.

Mehrere Bezirke berichten von Mangel an Fachleuten, einer nennt „vergleichsweise unattraktive Bezahlung“ als Problem. „Der Senat muss den Bezirken bei der Ausschreibung helfen“, resümiert Gelbhaar – und sollte ihnen ermöglichen, die Stellen europaweit auszuschreiben.

Weiteres Personal wird im Laufe des nächsten Jahres benötigt: Die InfaVelo GmbH soll 2018 von sechs auf 33 Beschäftigte aufgestockt werden. Einzelne fachlich passende Mitarbeiter hätten von der Gartenschau IGA in die neue Gesellschaft vermittelt werden können, aber insgesamt gestalte sich die "seit sechs Monaten intensiv" laufende Personalsuche schwierig: Es fehle an Leuten mit passender Qualifikation - und einige hätten "zu hohe Gehaltsvorstellungen".

Man habe die Ausschreibung für weitere Studiengänge geöffnet, um die Stellen trotz des Fachkräftemangels besetzen zu können.

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