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Volkspark Friedrichshain. Ziemlich dreckig. Pfui.

© picture alliance / dpa

Berliner Grünflächen: Wenn die Sonne lockt, sammelt sich der Müll

Kaum ist das Wetter schön, sind die Parks vermüllt. Die Reinigung ist sehr unterschiedlich geregelt.

Das erste Frühlingswochenende hat Spuren hinterlassen in den Berliner Parks und Grünzügen: Mülleimer quellen über, Flächen sind verdreckt. Verursacher sind die Besucher, die es mit ihrem Müll nicht bis zur nächsten Tonne schaffen oder ihren Dreck – gern auch sperrigen wie Pizzakartons und Einweggrills – neben übervollen Eimern abladen. Die Beseitigung ist je nach Park unterschiedlich organisiert.

Für einige besonders frequentierte Parks wie den am Gleisdreieck und das Tempelhofer Feld ist die Grün Berlin GmbH verantwortlich, die die Reinigung an den privaten Dienstleister Wisag vergeben hat – „aktives Müllmanagement“ je nach Andrang inklusive. Dessen Leute holten am Montagmorgen nach, was sie Sonntag nicht mehr bewältigt hatten – trotz kurzfristig verdoppelter Mitarbeiterzahl, wie Grün-Berlin-Kommunikationschef Sven Alex mitteilte. Die Parks sollten möglichst bis 10 Uhr morgens gereinigt sein, was am Wochenende nicht immer gelinge. Angesichts der enormen Besucherzahl im Gleisdreieckpark werde dort der Reinigungsauftrag wohl noch erweitert.

Vor allem Wochenenden strapazieren die Kapazitäten

In zwölf Parks sowie im Köpenicker Forstrevier Teufelssee läuft bis Jahresende ein Pilotprojekt, bei dem die BSR reinigt. Die kann laut Sprecher Sebastian Harnisch „auch kurzfristig auf die Wetterlage reagieren“ und in zwei Schichten anrücken. Man sei gern bereit, das Einsatzgebiet zu erweitern, zumal die Reaktion der Menschen und ihr Sauberkeitsempfinden laut einer Umfrage klar zeigten, dass der Einsatz der BSR ein Erfolg sei.

Für die meisten Parks sind die Bezirke zuständig, deren Leistung im Vergleich schlechter aussieht. Das sei ungerecht, sagt Mittes Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne): Für die Reinigung gebe es gar kein eigenes Budget mehr im Haushalt, sondern nur einen Posten für „Unterhaltung der Grünanlagen“. Die Kapazitäten reichten „keinesfalls“, um auf besucherstarke Wochenenden rasch zu reagieren.

BSR ist schneller und teurer

Die BSR mit ihren Spezialisten sei besser, „aber auch wesentlich teurer als wir mit unseren Gartenhelfern“, sagt Weißler. Diese Helfer seien sowohl Gärtner als auch Reiniger – und in dieser Doppelfunktion zum einen motiviert, „ihre“ Pflanzungen zu pflegen, und zum anderen durch externe Firmen so kaum zu ersetzen.

Weißler hofft, dass nach dem Personalabbau bald wieder Geld für neue Leute eingeplant werde. Prinzipiell sei der Bezirk auch an Hilfe durch die BSR interessiert, „aber bisher ist überhaupt nicht klar, wie das finanziert werden würde und wie die Aufgabenteilung ist“. Insofern lasse sich aus dem – vom Land finanzierten – Pilotprojekt noch keine Dauerlösung ableiten.

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