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Christoph Meyer saß neun Jahre lang im Abgeordnetenhaus. Jetzt möchte er für den Bundestag kandidieren.

© Thilo Rückeis

Berliner FDP: Christoph Meyer will für den Bundestag kandidieren

Der ehemalige Chef der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Christoph Meyer, will für den Bundestag kandidieren. Seine Chancen auf den ersten Listenplatz stehen gut.

Der ehemalige Chef der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Christoph Meyer, will für den Bundestag kandidieren. Gut 300 Delegierte wollen darüber am heutigen Freitagabend bei der Bundeswahlversammlung der Berliner FDP entscheiden. In Umfragen liegen die Liberalen derzeit konstant bei sechs Prozent. Die Berliner Parteiführung hofft bei der Bundestagswahl am 24. September auf zwei bis drei Mandate.

Meyer ist beim Baustoffhersteller Rockwool tätig und führt den FDP-Bezirksverband Charlottenburg-Wilmersdorf. Er ist eigenen Angaben zufolge von einer Zweidrittel-Mehrheit im Bezirksverband als Wahlkreiskandidat nominiert. Dem Abgeordnetenhaus gehörte er von 2002 bis 2011 an. Dort hat er sich als Haushaltsfachmann profiliert. Allerdings wird Meyer auch mit der 1,8- Prozent-Niederlage seiner Partei bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 in Verbindung gebracht.

Damals forderte Sebastian Czaja, Fraktionschef der FPD im Abgeordnetenhaus umgehend Meyers Rücktritt. Derselbe Czaja will Meyer seinen Parteifreunden am Freitag als FDP-Spitzenkandidat vorschlagen. Meyer habe die dunkelste Stunde der Berliner FDP miterlebt, trotzdem nicht aufgegeben und im vergangenen Jahr am Erfolg und Wiedereinzug ins Abgeordnetenhaus mitgearbeitet, so Czaja. Meyer selbst sagt, der Wahlkampf 2016 mit Czaja an der Spitze habe gezeigt, „dass wir stark zusammengewachsen sind in der Berliner FDP“.

Meyers Konkurrenten um den Spitzenplatz

Ob Meyer unangefochten gewählt wird, ist offen. Andreas Eckert, Medizintechnik-Unternehmer aus Pankow, hat ebenfalls seine Kandidatur für „einen Spitzenplatz“ auf seinem Blog angekündigt. Dort wirbt Eckert für sich mit Hinweisen auf seine Ämter als Aufsichtsrat bei Berlin Partner und im Kuratorium der Technologiestiftung, vor allem als erfolgreicher Unternehmensgründer: „Meine Erfahrungen im Anschieben und Aufgleisen will ich künftig im politischen Bereich einsetzen und mit meinen Erfahrungen und meiner Wirtschaftskompetenz ab September 2017 im Bundestag für liberale Positionen streiten.“

Ebenfalls kandidieren will die Rechtsanwältin Birgit Grundmann. Sie war lange im Justizministerium, zuletzt als beamtete Staatssekretärin. 2014 wechselte sie in den Vorstand der Allianz als Bevollmächtigte für Politik und Regulierung, was bei der Wächterorganisation Lobbycontrol nicht gut ankam.

In der FDP-Führung gelten die Chancen von Eckert und Grundmann auf einen führenden Listenplatz als eher gering. Für den zweiten Listenplatz kandidiert Daniela Langer. Die Pankower FDP-Bezirksvorsitzende ist, anders als Eckert und Grundmann, als Wahlkreiskandidatin nominiert.

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