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Momentan ist Henkel Abgeordneter im Berliner Landesparlament und Bezirkschef der Union in Mitte.

© imago/Jürgen Heinrich

Berliner CDU vor der Bundestagswahl: Henkel will offenbar für den Bundestag kandidieren

Parteifreunde rechnen mit einer Kandidatur des ehemaligen Innensenators und CDU-Landeschefs Frank Henkel für den Bundestag. Sein Wahlkreis ist allerdings fest in SPD-Händen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der ehemalige Innensenator Frank Henkel, der nach der Abgeordnetenhauswahl im September 2016 nicht nur das Regierungsamt, sondern auch den Vorsitz der Berliner CDU verlor, will offenbar in den Bundestag. Momentan ist er Abgeordneter im Berliner Landesparlament, der die CDU-Fraktion im Wirtschaftsausschuss vertritt, außerdem noch Bezirkschef der Union in Mitte. Henkel sei fest entschlossen, im Wahlkreis Mitte für den Bundestag zu kandidieren, heißt es in Parteikreisen. Am 28. Februar wird die Kreisdelegiertenversammlung der CDU ihren Direktkandidaten nominieren.

Henkel ist seit fast zehn Jahren Chef des CDU-Bezirksverbands Mitte und hat dort immer noch einen relativ großen Rückhalt. Deshalb stehen seine Chancen, für seine Partei im Wahlkreis antreten zu dürfen, recht gut. Zumal der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Lengsfeld, der bei der Bundestagswahl 2013 in Mitte antrat, innerparteilich umstritten ist. Eine Kampfkandidatur, so heißt es, werde es wohl nicht geben. Man gehe davon aus, dass sich beide Bewerber miteinander abstimmen. Auf Anfragen des Tagesspiegel, ob sie für den Bundestag in Mitte kandidieren werden, reagierten Henkel und Lengsfeld nicht.

Der Wahlkreis Mitte ist seit 1994 in Händen der SPD

Der Wahlkreis Mitte ist allerdings seit 1994 fest in sozialdemokratischer Hand und die Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl hat auch gute Karten, das Direktmandat zu verteidigen. Laut aktuellen Prognosen verfügt sie über einen Stimmenvorsprung. Es könnte zwar ein enges Rennen zwischen SPD, Grünen und CDU in Mitte werden, aber Henkel wäre gut beraten, sich auf der Landesliste der Union einen aussichtsreichen Platz zu sichern, um wirklich in den Bundestag zu kommen. Ende März wird die Berliner CDU ihre Listenkandidaten für die Bundestagswahl am 24. September benennen. Als Spitzenkandidatin ist die CDU-Landesvorsitzende und Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, gesetzt.

Die Berliner CDU rechnet momentan mit sieben Mandaten, die als sicher gelten. Weitere Bundestagssitze wären eine positive Überraschung. In der auslaufenden Wahlperiode war der Landesverband mit neun Abgeordneten im Bundestag vertreten. Damit auf den vorderen Rängen der CDU-Landesliste nicht nur eine Frau zu finden ist, soll auch die Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer (Neukölln) einen guten Platz erhalten. Weitere Kandidatinnen sind aber nicht in Sicht. Alle weiteren Listenplätze, die in den Bundestag führen, werden voraussichtlich mit Männern aus dem Westteil der Stadt besetzt.

In Steglitz-Zehlendorf konkurrieren Wellmann und Heilmann

Es handelt sich durchweg um alte Bekannte, die bereits im Bundestag sitzen: Frank Steffel (Reinickendorf), Spandau (Kai Wegner), Jan-Marco Luczak (Tempelhof-Schöneberg) und Charlottenburg-Wilmersdorf (Klaus-Dieter Gröhler). Zumindest Steffel und Luczak können damit rechnen, ihren Wahlkreis direkt zu gewinnen. Das gilt auch für den CDU-Bewerber in Steglitz-Zehlendorf. Im mitgliederstärksten CDU-Kreisverband ist aber noch offen, wer für die Union kandidieren darf.

Der langjährige Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann und der CDU-Kreischef und Ex-Justizsenator Thomas Heilmann treten gegeneinander an. Eine Mitgliederversammlung soll entscheiden, wer die Union im Südwesten Berlins im Bundestagswahlkampf vertritt. Die besseren Chancen hat wohl Heilmann.

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