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100 Jahre alt. Der Märchenbrunnen, ein zauberhafter Ort im Volkspark.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin und seine Ortsteile: Warum heißt Friedrichshain eigentlich Friedrichshain?

Vor 80 Jahren wurde Friedrichshain umbenannt in „Horst-Wessel-Stadt“. Und woher stammt der eigentliche Name? Hier eine kleine Kiezkunde.

BEZIRK VOLKSPARK

„Keiner ist gemeiner als der Friedrichshainer“: Ein uralter, einst abschätziger Spruch über die Arbeiter da oben, heute eher eine kernige Liebeserklärung. Friedrichshain (120 000 Einwohner) ist gar nicht so alt. Seinen Namen verdankt der Ortsteil seinem Volkspark, dem ältesten Berlins. Denn der Friedrichshain wurde einst zum Gedenken an den 100. Jahrestag der Thronbesteigung Friedrichs des Großen geplant und 1846 von Arbeitslosen angelegt. Als dann 1920 alle möglichen Dörfer, Gutsbezirke und Städte nach Berlin eingemeindet wurden, übernahm man auch den Namen „Friedrichshain“, wie der Friedrichshainer Geschichtsverein schreibt.

BEZIRK FRIEDRICHSBERG

Es gab übrigens nicht nur Friedrichshain, sondern auch Friedrichsberg – dort befindet sich heute, nahe der Friedrichsberger Straße, der Friedhof der Georgen-Parochial-Gemeinde. Der Bahnhof Frankfurter Allee hieß übrigens auch mal Friedrichsberg. Schließlich setzte sich der Name Friedrichshain durch, wäre aber fast noch mal verdrängt worden: im Jahr 2000, kurz vor der Bezirksreform. Damals gab es die Diskussion, ob der neue Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nicht künftig Friedrichsberg heißen sollte – woraus dann bekanntlich nichts wurde – genauso wenig wie „City West“ statt Charlottenburg-Wilmersdorf oder „Wuhletal“ statt Marzahn- Hellersdorf.

Vor 80 Jahren wurde der Bezirk Friedrichshain in „Horst-Wessel-Stadt“ umbenannt. Mit dem Märtyrerkult versuchten die Nazis, das "rote" Berlin zu tilgen. Einen Bericht lesen Sie unter diesem Link.

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