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Das KaDeWe-Parkhaus weicht einem Geschäftshaus, Tiefgaragen und einem Büroturm mit zwölf Etagen.

© Simulation: promo / Signa

Berlin-Schöneberg: Zwölfstöckiges Gebäude am KaDeWe geplant

Zwölf Etagen in die Höhe, sechs in die Tiefe: Das Umfeld des KaDeWe wird für 120 Millionen Euro umgestaltet. Das alte Parkhaus verschwindet.

Das 1966 erbaute Parkhaus des KaDeWe an der Passauer Straße ist in die Jahre gekommen und sowieso nicht schön. Außerdem belegt es ein Filetgrundstück in der City West, das sich besser nutzen ließe. Deshalb planen die KaDeWe-Eigentümer im ersten Quartal 2019 den Abriss.

Ersatzweise sollen Tiefgaragen, Läden, Lokale und ein zurückgesetztes Bürohochhaus mit zwölf Etagen entstehen. „Auch ein Hotel ist möglich“, sagt Manager Timo Herzberg vom Investor Signa Real Estate Management Germany.

Bis 2022 soll der Neubau fertig sein

Die österreichische Signa-Gruppe um Karstadt-Eigentümer René Benko hatte das Parkhaus „P1“ – ebenso wie das berühmte Warenhaus am Wittenbergplatz – im Jahr 2013 erworben. An der KaDeWe Group ist auch das italienische Unternehmen La Rinascente beteiligt, das seinerseits zur thailändischen Central Group gehört. Nicht betroffen von den Planungen ist das teilweise unterirdische Parkhaus „KaDeWe 2“, das die Firma Contipark an der Passauer Straße 34 betreibt.

Das KaDeWe selbst wird seit dem Frühjahr 2016 für schätzungsweise 180 Millionen Euro umgestaltet. Das neue Projekt soll zusätzlich etwa 120 Millionen Euro kosten und bis zum ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Derzeit läuft im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg ein „vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren“.

Bisher gibt es rund 600 Stellplätze im Parkhaus, dessen obere Etagen laut Herzberg aber kaum genutzt werden. Künftig wird es sechs Tiefgeschosse geben, die fünf unteren sind für insgesamt 500 Autoparkflächen und rund 100 Fahrradstellplätze gedacht.

Shopping in drei Etagen

Läden und Restaurants sollen in das erste Untergeschoss, ins Parterre und in die erste Etage ziehen. Die Blockrandbebauung direkt an der Straße entspricht der Traufhöhe in der Nachbarschaft. Zum geplanten Sockelgeschoss gehört auch eine Lobby, die zwei Etagen hoch gebaut und als repräsentativer Eingang zum Bürohochhaus dahinter fungieren wird. Die vier obersten Stockwerke des vorderen Neubaus sollen ebenfalls Büros aufnehmen.

Die große Grundstückstiefe von mehr als 60 Metern ermöglicht den Bau des „Punkthochhauses“ mit quadratischer Grundfläche – und auch eine geplante Begrünung großer Flächen. Zwölf Etagen wirken im Vergleich zu einigen anderen Hochhäusern rund um die Tauentzienstraße und den Kurfürstendamm eher bescheiden.

Zum Vergleich: Die Türme „Upper West“ und „Zoofenster“ am Breitscheidplatz haben je 33 Stockwerke, das alte Hochhaus des Europa-Centers misst 21 Etagen. Gerade erst stellte der Architekt Helmut Jahn sogar die Vision eines bis zu 240 Meter hohen zweiten Turmes für das Europa-Center vor.

Der künftige KaDeWe-Turm wird eher mit dem elfstöckigen Kant-Dreieck an der Kantstraße vergleichbar sein, das nicht so groß gebaut werden durfte, wie es der dortige Architekt Josef Paul Kleihues ursprünglich geplant hatte.

Bei den Umbauten in der Passauer Straße wird die Brücke abgerissen, die das Park- und das Warenhaus verbindet. Stattdessen laufen Kunden künftig durch einen schon existierenden, aber bisher unzugänglichen Tunnel.

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