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Der Spielplatz im Alice-Salomon-Park in Schöneberg. Dort wurden Stecknadeln gefunden.

© Mike Wolff

Berlin-Schöneberg: Spitze Stecknadeln auf Spielplatz versteckt

Auf einem Spielplatz in Schöneberg entdecken Eltern über 100 Stecknadeln. Die wurden offenbar absichtlich versteckt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.

Vor einem solchen Szenario gruseln sich wohl viele Eltern: Ihr kleines Kind spielt auf dem Spielplatz im Sand, steckt sich vielleicht ab und zu ein bisschen Sand in den Mund – und verletzt sich dabei an einem dort herumliegenden spitzen Gegenstand. Einer Glasscherbe zum Beispiel, Spritzen oder Nägeln. Auf einem Spielplatz in Schöneberg waren es Stecknadeln, die Familien in Angst und Schrecken versetzten.

Mehr als 100 Stecknadeln fanden Eltern Anfang der Woche auf dem Spielplatz im Alice-Salomon-Park nahe dem Barbarossaplatz – großflächig verteilt im Sand, sodass es eher unwahrscheinlich ist, dass jemand versehentlich eine Schachtel davon verloren hat. Verletzt wurde zum Glück offenbar niemand.

Am besten gleich die Polizei rufen

Die Polizei geht davon aus, dass die Nadeln mit Absicht versteckt wurden. „Sie sehen von der Größe her eher wie Nägel aus“, sagte eine Polizeisprecherin. Über die Internetwache sei Anzeige erstattet worden. Die Polizeisprecherin rät dazu, in einem solchen Fall gleich die Polizei zu alarmieren. „Die Kollegen können den Platz dann sperren.“

Eine Mutter hatte nach dem Fund das Ordnungsamt informiert. Der Bezirk schickte am Mittwoch einen professionellen Sandreiniger, der den Belag des Platzes mit einer Maschine durchsiebte. Rund 500 Euro habe der Reinigungseinsatz gekostet, sagte die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne). Auch sie geht davon aus, dass es sich um eine vorsätzliche Tat handelte. „Und selbst wenn es ein Versehen war, dann wäre die Person verantwortlich dafür gewesen, die Nadeln wieder aufzusammeln.“

Müll und Glasscherben gibt es häufig auf Spielplätzen

Bei den umliegenden Kitas ist die Nachricht vom Nadelfund auf dem Spielplatz noch nicht überall angekommen. „So etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagt eine Erzieherin aus der Kita Frechdachs in der Rosenheimer Straße. Mit ihrer Kindergruppe besuche sie täglich einen von acht oder neun Spielplätzen in der näheren Umgebung. Was sie aber durchaus schon erlebt habe: viel Müll, Glasscherben und Kot auf den Spielplätzen. „Vor Kurzem haben wir einen Platz sofort wieder verlassen, weil dort überall abgebrochene Glasflaschen herumstanden.“ In einem Holzhäuschen auf einem Spielplatz habe sie einmal Kot und einen Schlafsack gefunden, erzählt die Erzieherin. Besonders nach den Wochenenden seien Spielplätze zudem oft vermüllt.

„Wir wissen, dass insbesondere Jugendliche sich gern mal abends auf Spielplätzen treffen und dort auch trinken“, sagte Stadträtin Heiß. Viel tun könne der Bezirk nicht. „Wir kontrollieren die Spielplätze regelmäßig und inspizieren, ob die Geräte sicher sind.“ Außerdem würden immer mehr Plätze eingezäunt. Sie seien zudem für Hunde verboten.

Rasierklingen auf Schaukel gefunden

Immer wieder kommt es vor, dass auf Spielplätzen gefährliche Gegenstände gefunden werden. Im vergangenen Jahr wurde der Spielplatz am Arkonaplatz in Mitte zeitweise gesperrt, weil Glasscherben gefunden wurden. Wie sich später herausstellte, hatten Kinder die Scherben versteckt. Im März dieses Jahres wurden auf einem Spielplatz in Altglienicke Rasierklingen auf einer Schaukel entdeckt.

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