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Tür auf. Die Musik im Knaack soll künftig an der Wendeschleife an der Eberswalder Straße spielen. 

© picture-alliance/ ZB

Berlin-Prenzlauer Berg: Klub der Republik und Knaack kommen zurück

Comeback für zwei Clubs im Prenzlauer Berg: Das Knaack und der Klub der Republik sollen 2016 wiedereröffnet werden.

Prenzlauer Berg könnte in diesem Jahr eine kleine Renaissance der Clubkultur erleben. Denn nachdem der Stadtteil jahrelang an Nachtleben eingebüßt hat, wollen sich nun gleich zwei Club-Legenden zurückmelden: Der Klub der Republik und der legendäre Knaack-Klub planen für 2016 ihr Comeback.

„Wir haben uns zusammen mit den Betreibern vom Knaack viele Objekte angeschaut“, sagt der Pankower Baustadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne). Jetzt steht fest: An der Eberswalder Straße, unmittelbar am Mauerpark, soll ein kompletter Club-Neubau entstehen. „Derzeit verhandeln wir noch über ein Erbbaurechtvertrag“, sagt Kirchner.

Wenn alles klappt, könne das Knaack-Kulturhaus, so der neue Name, für die nächsten 60 bis 80 Jahre an besagtem Ort bleiben. „Kulturhaus“ deshalb, weil auch ein Tonstudio und Ateliers auf dem Gelände entstehen sollen. Direkt neben einer Wendeschleife der Tramline M10 und einem Trafohäuschen der BVG, sei noch genug Platz für einen Neubau, so Kirchner. Knaack-Betreiber Thilo Goos, der den neuen Club mit seiner Firma Black Box Music bauen will, war bisher nicht zu erreichen.

Eine Art Bringschuld

Einen Neubau wird es für den Klub der Republik nicht geben, er zieht lieber direkt in ein ehemaliges Trafohäuschen. Das steht wiederum etwas weiter nördlich, in der ehemaligen Willner Brauerei und gehört geografisch schon zum Ortsteil Pankow. „Wir freuen uns schon darauf, in wenigen Wochen wieder entspannt feiern zu können“, sagte einer der Betreiber auf Anfrage. 2012 musste der Club in der Pappelallee schließen und war seitdem heimatlos geblieben.

Tür zu. Das Knaack musste wegen Anwohnerbeschwerden 2010 schließen. 
Tür zu. Das Knaack musste wegen Anwohnerbeschwerden 2010 schließen. 

© Thilo Rückeis

Das besondere Engagement des Bezirks für den Knaack-Klub ist übrigens nicht zufällig: Nachdem der alte Knaack-Klub nach fast 60 Jahren an der Greifswalder Straße im Jahr 2010 schließen musste, sieht Kirchner sein Amt in einer „Bringschuld“.

Neubau lohnt sich

Das Bezirksamt hatte damals vergessen, einen besonderen Schallschutz für die Neubauten in Clubnähe anzuordnen. Einige der neuen Nachbarn klagten daraufhin erfolgreich gegen gegen den Clublärm – das Knaack musste schließen. Das alte Gebäude wurde inzwischen in hochwertigen Wohnraum umgewandelt.

Das nun ausgerechnet ein Neubau den Knaack-Klub retten soll, findet Kirchner nur konsequent: „Das Kulturhaus kann dadurch von vornherein so geplant werden, dass es keine Anwohnerbeschwerden gibt“. Zudem sei der Einzug in bestehende Objekte auf Grund von Umbaumaßnahmen meistens nicht billiger als ein kompletter Neubau.

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