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Kandidatin für das Bildungsressort: Karin Kortes Wahl soll im Februar erfolgen.

© promo

Berlin-Neukölln: SPD regelt Nachfolge von Bildungsstadtrat

Die SPD-Abgeordnete Karin Korte hat ihre Kandidatur als neue Bildungsstadträtin in Neukölln erklärt. Vorgänger Rämer war wegen Trunkenheit am Steuer zurückgetreten.

Neukölln wäre nicht Neukölln, wenn es nicht auch für dieses Problem eine rasche Lösung parat hätte: Für den Ende November wegen Trunkenheit am Steuer zurückgetretenen SPD-Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer wurde bereits eine potenzielle Nachfolgerin gefunden. „Auf Vorschlag des geschäftsführenden SPD-Kreisvorstands hat Karin Korte ihre Kandidatur erklärt“, teilte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey auf Anfrage mit. Sie freue sich darüber, da Korte eine „pragmatische, den Menschen zugewandte und anpackende Kümmerin“ sei.

Seit 1984 im Bezirk aktiv

Die studierte Sozialarbeiterin war elf Jahre lang in der Kreuzberger Verwaltung tätig, ansonsten immer in Neukölln, wo sie seit 1984 Familienfürsorgerin war, später Migrationsbeauftragte und Leiterin einer Behindertentagesstätte. Aktuell ist sie SPD-Abgeordnete und leitet das Gemeinschaftshaus Gropiusstadt.

Im Parlament wäre sie gern noch geblieben

„Durch meine Arbeit im Gemeinschaftshaus kenne ich wohl schon die Hälfte der Schulleiter“, berichtet die 57-Jährige, deren zwei erwachsene Kinder Neuköllner Schulen besuchten. Im Herbst 2016 war Korte mit einem Direktmandat aus der Gropiusstadt in das Abgeordnetenhaus eingezogen. Dort wäre sie auch gern noch geblieben, aber der Bezirk braucht sie jetzt dringender als Stadträtin für Schule, Kultur und Sport. Dieses Amt soll sie zum 1. März antreten. Ihr Mandat im Abgeordnetenhaus übernimmt Nicola Böcker-Giannini, die von 2011 bis 2016 in der BVV saß.

"60 Stunden Arbeit pro Woche"

Neuköllns Bildungsstadträte haben seit Jahrzehnten herausgeragt aus der Masse der Berufskollegen – zuletzt Giffey selbst, vor ihr Wolfgang Schimmang. Auf die Frage, wie er es geschafft habe, Berlins dienstältester Stadtrat zu werden, sagte er bei seinem Abschied 2010, dazu gehörten „60 Stunden Arbeit pro Woche“ und zudem „sollte man in den Gremien sitzen, auch wenn einem das auf den Keks geht, denn sonst verliert man den Bezug zur Basis“.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels stand, dass Böcker-Giannini bis heute ein Mandat in der BVV innehat. Wie haben den Fehler korrigiert.

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