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Nazi-Propaganda, geteilt von der AfD-Politikerin Franziska Lorenz-Hoffmann.

© Facebook/Tsp

Berlin-Neukölln: AfD-Politikerin verteilt NS-Propaganda

Die Neuköllner AfD-Politikerin Franziska Lorenz-Hoffmann hetzt auf ihrer Facebook-Seite mit alten Nazi-Plakaten. Inzwischen sind sie gelöscht.

Von Ronja Ringelstein

Plakate wie zu Zeiten der Nationalsozialisten verbreitete die AfD-Politikerin Franziska Lorenz-Hoffmann auf ihrer Facebook-Seite. Inzwischen sind die Bilder dort gelöscht und das Profil nicht mehr vollständig öffentlich einsehbar. Allerdings beweisen Screenshots, dass es sie gab: Nazi-Propaganda wie "Deutsche Frau! Halte Dein Blut rein" teilte Lorenz-Hoffmann, die in der Seniorenvertretung des Bezirks Neukölln sitzt. Bis 2016 war Lorenz-Hoffmann stellvertretende Vorsitzende der Neuköllner AfD, zu dieser Zeit machte sie auf ihrer Facebook-Seite Stimmung gegen Flüchtlinge und verbreitete Verschwörungstheorien über Angela Merkel.

Auf den Anruf des Tagesspiegels reagierte Lorenz-Hoffmann unwirsch, sagte, sie werde sich nicht äußern, und legte auf. Der "Huffington Post" hatte sie am Montag noch erklärt, sie habe die Bilder veröffentlicht, weil "die Deutschen deutsch bleiben sollen". Sie sehe diesen Zustand vor allem in ihrem Bezirk in Gefahr. Nachdem HuffPost-Journalist Marco Fieber sie auf den offensichtlich nationalsozialistischen Hintergrund des Posters ansprach, habe sie zugegeben: "Ich habe das gewusst." Sie habe aber betont, "kein Nazi" zu sein. Noch bis 2014 war Lorenz-Hoffmann im Bezirksvorstand der Linken in Neukölln.

"Einfach nur beknackt"

Frank-Christian Hansel, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD im Abgeordnetenhaus und ehemaliger Bundestagsdirektkandidat für die AfD in Neukölln, sagte dem Tagesspiegel: "Das ist kein Rechtsrutsch, das ist einfach nur beknackt." Bisher habe er Lorenz-Hoffmann eher als "nettes Mütterchen" wahrgenommen. Insofern sei er sprachlos gewesen. Allerdings will Hansel die Sache nicht überdramatisieren, "weil die Frau politisch keine Rolle" im Landesverband spiele.

Ob und welche Konsequenzen es für Lorenz-Hoffmann gibt, ist noch nicht klar.

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