zum Hauptinhalt
Die Zossener Straße in Kreuzberg wird gerne als Schleichweg benutzt.

© Kai-Uwe Heinrich

Update

Berlin-Kreuzberg: Grüne wollen Zossener Straße zur Fußgängerzone machen

Seit zehn Jahren wird die Sperrung der Zossener Straße gefordert - jetzt könnte ein Kniff helfen und gleichzeitig Schule für den ganzen Bezirk machen.

In Kreuzberg herrscht dieser Tagen wegen der wochenlangen Sperrung der U1 und einigen Straßenbaustellen totales ohnehin Verkehrschaos. Nun brachten die Grünen einen Antrag in die BVV ein, in dem das Bezirksamt aufgefordert wird, für die Zossener Straße, zwischen Bergmannstraße und Gneisenaustraße, eine Fußgängerzone anzuordnen. Busse der BVG, sowie Rad- und Lieferverkehr sollen ausgenommen sein. Der Antrag wurde zunächst in den Ausschuss für Umwelt und Verkehr überwiesen, wo er ausführlich diskutiert werden soll.

Die Idee ist nicht neu. Schon seit zehn Jahren wird über eine Sperrung der Zossener Straße diskutiert. Viele Verkehrsteilnehmer, unter anderem der Flixbus, nutzen die Straße als Schleichweg, um dem Verkehr auf dem Mehringdamm zu entkommen. Bisher wurde von der BVV immer das Mittel der Sperrung verlangt. Die Zossener Straße gilt jedoch als übergeordnete Straße, also als Straße, die verkehrstechnisch über die Bezirksgrenzen relevant ist. Für diese Straßen ist eigentlich die Verkehrslenkungsbehörde der Senatsverwaltung für Verkehr zuständig.

Verkehrsexperte der CDU will Fußgängerzonen nicht ausschließen

Die Anordnung von Fußgängerzonen wird laut Allgemeinem Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) aber auch für übergeordnete Straßen vom Bezirk geregelt. „Wenn wir dieses Instrument benutzen, könnten wir ganz Kreuzberg in eine Fußgängerzone umwandeln“, glaubt Antragsteller Manuel Sahib (Grüne). Sein Antrag sieht vor, die Fußgängerzone solle im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens zur Begegnungszone mit den Anwohnern und Händlern diskutiert werden.

Eine bessere Bürgerbeteiligung wünscht sich auch der Verkehrsexperte der Berliner CDU, Oliver Friederici, der Fußgängerzonen nicht ausschließen will. "Man kann schon eine Fußgängerzone einrichten, aber dann sollte man davor auch mit den Anwohnern sprechen." Für Friederici sei bei mehr Bürgerbeteiligung auch eine Begegnungszone eine Option - genau solche Begegnungszonen will seine Partei in Zukunft nicht mehr einrichten. Am Wochenende soll ein entsprechender Antrag auf dem Landesparteitag verabschiedet werden. "Die Begegnungszonen sind so, wie sie jetzt konzipiert werden, funktionieren nicht und erzeugen Ablehnung", sagt Friederici mit Blick auf die Maaßenstraße in Schöneberg und die Diskussion um die Kreuzberger Bergmannstraße, wo Händler und Gastronomen Umsatzeinbußen befürchten, wenn Parkplätze wegfallen.

Auch der Verordnete der Kreuzberger FDP, Michael Heihsel, zeigte sich offen für die Idee. "Wenn erst die Bürger und Händler gefragt werden und das befürworten, unterstützen wir den Vorschlag grundsätzlich." Heihsel kann sich eine Testphase vorstellen, um zu sehen, ob der Durchgangsverkehr so aus der Zossener Straße verbannt werden kann.

Der Berlin-Monitor zeigt Ihre Meinung zu den großen Themen der Hauptstadt. Wenn Sie sich registrieren, tragen Sie zu besseren Ergebnissen bei. Mehr Informationen hier.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Zur Startseite