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Bundeslänger-Fahnen am Jakob-Kaiser-Platz in Berlin, ohne hessische Fahne.

© Cay Dobberke

Berliner Fahnenposse: Charlottenburg kann sich Hessen nicht mehr leisten

Auf dem Jakob-Kaiser-Platz wehen die Fahnen aller Bundesländer. Doch erst muss Bremen eine Lücke stopfen, nun bleibt ein Mast kahl. Was ist da los?

Zum gewohnten Bild auf dem Jakob-Kaiser-Platz im Charlottenburger Norden gehören seit einigen Jahren die Fahnen aller Bundesländer auf der Grünfläche im Kreisverkehr. Damit setzte der Bezirk auch ein Zeichen für Reisende, die vom Flughafen Tegel kommen oder dorthin fahren. Doch jetzt ist der für Hessen gedachte Mast kahl. Wie so oft, liegt das am Geldmangel.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hatte die Fahne jedes Bundeslandes früher regelmäßig im Dreierpack gekauft. Als im Frühjahr die letzte Hessen-Fahne verschlissen war, ließ der seit Ende 2016 amtierende Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) aber kein Set mehr nachbestellen, zumal im Bezirk damals eine Haushaltssperre galt.

Sind die Fahnen die Kosten von jährlich 11.000 Euro wert?

Die Erhaltung aller Fahnen auf dem Platz koste jährlich ungefähr 11.000 Euro, antwortete er auf eine Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Das Geld könne man besser verwenden. Aus dem Büro des derzeit verreisten Stadtrats heißt es, die BVV wolle nach der Sommerpause darüber beraten, wie es weitergeht – nicht nur mit dem kahlen Mast, sondern mit dem ganzen Fahnen-Ensemble.

Kurios war die Zwischenlösung, mit der Mitarbeiter des Amts die Lücke kaschieren wollten: Ein paar Wochen lang hing am Hessen-Mast eine Bremen-Fahne, weil man von dieser im Lager noch ein zweites Exemplar parat hatte.

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