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Die Kundgebung «Steh auf! Nie wieder Judenhass!» des Zentralrats der Juden in Deutschland vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

© Maja Hitij/dp

Antisemitismus: Mehr antisemitische Vorfälle in Berlin

Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Berlin ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Im vergangenen Jahr kam es zu 470 einschlägigen Vorfällen.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus hat für das vergangene Jahr 470 einschlägige Vorfälle in Berlin ermittelt. Das waren 65 Fälle oder 16 Prozent mehr als im Jahr davor, erklärte Projektleiter Benjamin Steinitz. Es wurden unter anderem 17 körperliche Angriffe, 18 Bedrohungen und 53 Sachbeschädigungen an Eigentum von Juden oder an Orten der Erinnerung an die Schoa registriert. Hinzu kamen 382 Fälle verletzenden Verhaltens.

Hierbei handele es sich um mündlich und schriftlich vorgetragene Beschimpfungen, Diskriminierungen, antisemitische Propagandadelikte und Anfeindungen im Internet. Diese seien zwar nicht immer strafrechtlich relevant, erzeugten aber dennoch ein bedrohliches Klima und könnten die Lebensqualität von Betroffenen beeinträchtigen. Wie es weiter hieß, wurden 2016 insgesamt 42 Sachbeschädigungen an Orten der Erinnerung an die Schoa gemeldet. Dies sei mehr als drei Mal so viel wie 2015.

Polizei zählt 174 antisemitische Straftaten

Die Berliner Polizei hatte im Jahr 2016 nach einer vorläufigen Statistik  174 antisemitische Straftaten in der Stadt registriert. Das ging Anfang Februar aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Inneres auf eine Schriftliche Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak hervor. In den Jahren zuvor hatte die Polizei zwischen 140 und 190 Taten gezählt. Die meisten Straftaten wurden im Bezirk Mitte gemeldet (49), die wenigsten in Neukölln und Spandau (je 5). Bei den aufgeführten Tätern dominieren Neonazis und andere Mitglieder der rechtsextremen Szene. (Tsp)

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