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Mit Gewalt. Beim Fracking werden mittels hohem Wasserdruck im Untergrund Spalten geöffnet, um Öl und Gas besser fördern zu können. Diese Aufnahme stammt von einer Ölbohrung in Nord Dakota, wo das Verfahren ebenfalls eingesetzt wurde.

© Reuters

Fracking: Methan im Grundwasser meist aus natürlichen Quellen

Eine große Studie mit Daten von mehr als 11.300 Brunnen in Pennsylvania findet keinen Zusammenhang zwischen Fracking und erhöhten Methangehalten. Das widerspricht früheren Untersuchungen.

Die Gewinnung von Erdgas mittels Fracking könnte dazu führen, dass Methan ins Grundwasser gelangt. Dieses Argument wird oft genannt, um auf die Gefahren der Technik zu verweisen. Im US-Staat New York wurde das Fracking-Verbot unter anderem damit begründet. Als Beleg diente eine Studie von 2013 im Fachblatt „PNAS“. Forscher um Robert Jackson von der Duke-Universität in Durham berichteten von einem Zusammenhang zwischen der Gasförderung und erhöhten Methangehalten in 141 Brunnen im Nordosten Pennsylvanias.

Kein statistisch signifikanter Zusammenhang gefunden

Eine aktuelle Untersuchung, die mehr als 11 000 Brunnen im Nordosten Pennsylvanias umfasst, kommt zu einem anderen Resultat. „Wir konnten keinen statistisch signifikanten Zusammenhang finden zwischen dem Gehalt an gelöstem Methan im Wasser und der Nähe der Brunnen zu Öl- und Gasbohrungen“, berichten Donald Siegel von der Syracuse-Universität in New York und Kollegen im Fachblatt „Environmental Science & Technology“.

Im Wasser gelöstes Methan, das übrigens nicht giftig ist, kommt häufiger vor. Meist ist es eine Folge natürlicher Vorgänge, etwa die Zersetzung von organischem Material durch Bakterien. Dass das Gas über Mikrorisse aus der Tiefe aufsteigt und bis ins Grundwasser dringt, halten die meisten Fachleute für unwahrscheinlich.

Undichte Wände an den Bohrungen

Allerdings kann bei der Erdgasgewinnung das Grundwasser trotzdem verunreinigt werden, nämlich wenn die Wände der Bohrungen undicht sind. Das ist auch in Pennsylvania der Fall, allerdings nur sehr selten, wie Siegel dem Magazin „Science“ sagte. Er beruft sich auf eine Studie, wonach nur 0,24 Prozent der Bohrungen in dem Bundesstaat schadhaft seien. Andere Forscher meinen, die Quote liege bei bis zu 9 Prozent.

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